Programm Donnerstag

Donnerstag, 29.1.2026

09.15 – 10.00Ankommen / Begrüssungskaffee
10.00 – 11.20Begrüssung und Impuls: „Die Freiheit, frei zu sein“
Prof. Dr. Olaf Geramanis

Keynote l: Freiheit am Pranger – wie können wir sie verteidigen?
Prof. Dr. Ulrike Ackermann
11.20 – 11.30Kurze Pause
11.30 – 12.30Keynote ll: Kapitalismus und Freiheit – ein ambivalentes Verhältnis
Prof. Dr. Mathias Binswanger
12.30 – 14.00Mittag
14.00 – 15.30Session 1 (Wahl aus Panels und Workshops)
15.30 – 16.00Kaffeepause
16.00 – 17.30Session 2 (Wahl aus Panels und Workshops)
17.30 – 17.50Kurze Pause
17.50 – 18.40Keynote lll: Freiheit als Prinzip aller Prinzipien – Ethik und Menschenwürde
Prof. Dr. Peter G. Kirchschläger
18.40 – 19.00Ortswechsel
19.00 – 21.00Netzwerkabend
Kultur, Feier, Austausch und Apéro riche im Historischen Museum, Basel – Barfüsserplatz

Keynotes

Prof. Dr. Olaf Geramanis


Prof. Dr. Olaf Geramanis, leidenschaftlicher Gruppendynamiker. Dozent FHNW, Diplompädagoge (univ.), Coach, Supervisor und Organisationsberater (BSO), ausbildungsberechtigter Trainer für Gruppendynamik (DGGO). Jahrgang 1967, bis 2000 Offizier der Bundeswehr, ab 1999 wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik der Universität der Bundeswehr München. Seit 2004 Dozent für angewandte Gruppendynamik und personenorientierte Beratung an der Hochschule für Soziale FHNW in Basel. In der Weiterbildung und Dienstleistung in den Bereichen Beratung, Coaching, Change und Teamentwicklung unterwegs. Studienleiter des MAS Change und Organisationsdynamik.

Kontakt:
olaf.geramanis@fhnw.ch

Website:
www.organisationsdynamik

Prof. Dr. Ulrike Ackermann

Zusammenfassung:
Seit einigen Jahren geraten Freiheit, Demokratie und Marktwirtschaft, die über Jahrhunderte hart erkämpft wurden, unter immer stärkeren Druck. Autoritäre und totalitäre Regimes haben weltweit Aufwind. Der liberale Westen erodiert gerade. Es geht jetzt tatsächlich um sehr viel, um die innere Ordnung und die äussere: Gewinnen jene Länder, die die liberale Weltordnung aufrechterhalten wollen, oder obsiegen die revisionistischen Mächte, die die bisherige Ordnung auflösen und zerstören wollen? Ängstliches Wegschauen wie bisher und Schlafwandelei können wir uns nicht mehr länger erlauben. Wir brauchen jetzt einen robusten Selbstbehauptungswillen unserer Demokratien nach innen wie nach aussen.

Zur Person:

Politikwissenschaftlerin und Soziologin, gründete 2009 und leitet seitdem das John Stuart Mill Institut für Freiheitsforschung. 2008 wurde sie als Professorin berufen und lehrte bis 2014 Politische Wissenschaften mit dem Schwerpunkt „Freiheitsforschung und Freiheitslehre“ in Heidelberg. 2002 gründete und leitete sie das Europäische Forum an der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
1999 Promotion zum Dr. rer. soc. (Doktorin der Sozialwissenschaften) an der Universität Gießen. 1995 bis 1998 Forscherin am Hamburger Institut für Sozialforschung.
Sie ist Mitbegründerin des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit. Seit vielen Jahren arbeitet und publiziert sie über die Herausforderungen und Fallstricke der Freiheit, der Demokratie und offenen Gesellschaft. Sie forscht über Öffentlichkeit und Privatheit im digitalen Zeitalter, staatliche Moralpolitiken, die Krisen der Demokratie und Gründe der Vertrauenskrise, über die Politisierung der Wissenschaft und die Rolle der Intellektuellen. Sie ist darüber hinaus eine vielgefragte Rednerin und Moderatorin. Seit 2022 leitet und moderiert sie zudem das Forum Demokratie in der Frankfurter Bürgerstiftung Holzhausenschlösschen.

Kontakt:
ulrike.ackermann@mill-institut.de

Website:
www.ulrike-ackermann.de

Prof. Dr. Mathias Binswanger

Zusammenfassung:
Oft wird die Ansicht vertreten, dass Freiheit und Kapitalismus untrennbar miteinander verbunden sind. So meinte der bekannte Ökonom Milton Friedman, dass persönliche Freiheit nur dort gedeihen kann, wo freie Märkte existieren, die gleichzeitig Innovationen und Fortschritt garantieren. Karl Marx hingegen beschrieb den Kapitalismus als eine Form der Unterwerfung der Individualität unter gesellschaftliche Bedingungen, die als überwältigende Sachzwänge erscheinen. Der mit dem Wettbewerb verbundene ständige Optimierungsdruck führt dazu, dass Menschen und Prozesse einer starken Kontrolle unterworfen werden müssen. Nur so ist eine effizientere Steuerung der Wirtschaftsprozesse möglich. Die jetzt stattfindende Digitalisierung und der zunehmende Einsatz von künstlicher Intelligenz zeigen diesen Widerspruch erneut in aller Schärfe. Neue KI-gestützte Technologien schaffen bislang ungeahnte Möglichkeiten der Steuerung, Überwachung und Beeinflussung von Menschen und Prozessen.

Zur Person:
Mathias Binswanger ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten und Privatdozent an der Universität St. Gallen. Er ist Autor des 2006 erschienenen Buches Die Tretmühlen des Glücks, welches in der Schweiz zum Bestseller wurde, sowie des 2019 erschienenen Buches: Der Wachstumszwang – Warum die Volkswirtschaft immer weiterwachsen muss, selbst wenn wir genug haben. Im April dieses Jahres erschien sein neuestes Werk mit dem Titel: Die Verselbständigung des Kapitalismus: Wie KI Menschen und Wirtschaft steuert und für mehr Bürokratie sorgt. Gemäss dem Ökonomen-Ranking der NZZ gehört Mathias Binswanger regelmässig zu den einflussreichsten Ökonomen in der Schweiz.

Kontakt:
mathias.binswanger@fhnw.ch

Website:
Prof. Dr. Mathias Binswanger | FHNW

Prof. Dr. Peter G. Kirchschläger

Zusammenfassung:
Lassen sich Menschen ohne Freiheit denken? Lassen sich Menschen als Menschen denken, ohne sie mit Menschenwürde – als Menschen – zu denken? Lassen sich Ethik und Recht denken, ohne Menschen als Menschen zu denken? Lassen sich Ethik und Recht denken, ohne Menschen mit Freiheit zu denken? Was wären Menschen, wenn man ihnen Freiheit und Menschenwürde absprechen würde? Diese Fragen ebnen den Weg für die diesem Beitrag zugrundeliegenden Überlegungen, die Freiheit neben der Menschenwürde als Prinzip aller Prinzipien der Ethik erschliessen.
Die Hervorhebung der Freiheit als Prinzip aller Prinzipien erfolgt deswegen, weil ein Gespräch über Ethik von der Voraussetzung lebt, die Gesprächspartner:innen mit Freiheit und als Menschen bzw. als Träger:innen von Menschenwürde zu denken.

Zur Person:
Peter G. Kirchschläger ist Ethik-Professor und Leiter des Instituts für Sozialethik ISE der Universität Luzern, Gastprofessor an der ETH Zürich, Visiting Fellow an der Universität Tübingen sowie Research Fellow an der University of the Free State, Bloemfontein (Südafrika). Zuvor war er Visiting Fellow an der Yale University (USA). Einer seiner Forschungsschwerpunkte bildet die Ethik der digitalen Transformation und künstlichen Intelligenz. Seine neuesten Bücher: «Digitale Transformation und Ethik. Ethische Überlegungen zur Robotisierung und Automatisierung von Gesellschaft und Wirtschaft und zum Einsatz von «Künstlicher Intelligenz»» (2024) und «Ethisch entscheiden» (2023).
Er ist Präsident der Eidgenössischen Ethikkommission, Präsident des «Ethikbeirats Smartes Luzern» und Studienleiter des neuen Masterstudiums «Ethik» an der Universität Luzern: www.unilu.ch/master-ethik
Peter G. Kirchschläger war Gast in TV-Sendungen wie u. a. BBC News, ZDF, Deutsche Welle, ORF, SRF, und RSI (Radio e Televisione della Svizzera Italiana) und Interviewpartner oder Inhalt der Berichterstattung von Zeitungen wie u. a. «New York Times», «Project Syndicate», «Irish Independent», «Tagesspiegel», «Der Standard», «Die Presse», «Die Furche», «Tagesanzeiger» und «Neue Zürcher Zeitung».

Kontakt:
peter.kirchschlaeger@unilu.ch

Website: 
www.unilu.ch/peter-kirchschlaeger

Session 1

Panels

Zusammenfassung:
Organisationale Strukturen und Routinen bieten Organisationsmitgliedern wenig Freiheit, ihre Arbeitswelten zu gestalten. Wie wird es also möglich, neue Strukturen und Routinen zu bilden, die den organisationalen und individuellen Bedürfnissen (bspw. im Kontext von New Work) entsprechen? Experimentierräume sind eine Methode der Organisationsentwicklung, in der die Mitglieder die Freiheit haben, ein Veränderungsvorhaben für einen begrenzten Zeitraum iterativ zu erproben. Das Interventionsdesign der Experimentierräume führt Freiheit in die Organisation (wieder) ein und macht die etablierten Strukturen und Routinen für Veränderungen zugänglich. So können die Mitglieder ihre Themen und Bedürfnisse explorieren, erproben und sich von bestehenden Organisationsnormen und -praktiken lösen. Anhand von uns begleiteter Experimentierräume zeigen wir, wie diese den Freiheits- und Spielraum in Organisationen erweitern und diskutieren, wie der Zuwachs an Freiheit paradoxerweise durch Unfreiheiten im methodischen Vorgehen möglich wird.

Zu den Personen:

Prof. Dr. habil. Arjan Kozica ist Professor für Organisation und Leadership an der ESB Business School (Reutlingen) und Vizepräsident der Hochschule Reutlingen. Schwerpunkte seiner Forschung sind die Transformationen von Arbeitswelten und Organisationen. Als Major der Reserve ist er zudem an der Führungsakademie der Bundeswehr in der Führungskräfteentwicklung aktiv.

Kontakt:
Arjan.Kozica@Reutlingen-University.de

Adrian Mühleisen hat Wirtschaftswissenschaften und Management an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen sowie der Wirtschaftsuniversität in Wien studiert. In seiner Zeit an der ESB Business School forschte er in verschiedenen Projekten u.a. zu Veränderungsprozessen, experimenteller Organisationsentwicklung und Experimentierräumen sowie Dialog und selbstorganisierten Teams.

Kontakt:
adrian.muehleisen@reutlingen-university.de

Zusammenfassung:
Personalentwickler*innen bewegen sich häufig im «Dazwischen»: z.B. zwischen konkurrierenden Interessen verschiedener Stakeholder oder im Spannungsfeld zwischen Veränderungsdruck und Veränderungsresistenz. Sie vermitteln zwischen gegensätzlichen Inszenierungen auf den Vorder- versus den Hinterbühnen der Organisation und mitunter auch zwischen dem, was Kundinnen oder Klienten wünschen und dem, was sie wohl tatsächlich bräuchten. Ihre Rolle ist viel politischer als gemeinhin anerkannt, ihre Machtausstattung aber meist gering. Der Beitrag untersucht Möglichkeiten einer produktiven Bearbeitung solcher Widersprüche. Als Inspiration dafür dient eine Gruppe mythologischer Figuren, die in der Kulturanthropologie als Trickster gefasst werden. Charakteristisch für Trickster sind Ambiguität und Wandlungsfähigkeit, sie bewohnen Zwischenräume und Ungewissheitszonen, überschreiten Grenzen und Tabus und stellen dabei etablierte Macht und vorherrschende Institutionen in Frage. Als schöpferische Antihelden dienen sie der Weiterentwicklung von Menschen und Kulturen und bieten interessante Anknüpfungspunkte für konstruktiv-unbequeme Personalentwicklungspraxis.

Zur Person:
Andrea Kleinhuber leitet die Führungsentwicklung am Universitätsspital Basel und ist daneben freiberuflich tätig in den Bereichen Training, Prozessbegleitung und Coaching. Sie hat einen M.A. in Kulturanthropologie an der McMaster University in Kanada absolviert sowie postgraduale Abschlüsse in Kulturmanagement, Personal- und Organisationsentwicklung und Changemanagement.

Kontakt:
andrea.kleinhuber@usb.ch

Zusammenfassung:
Seit den 1930er Jahren hat die Human Relations Bewegung in den USA begonnen, eine „Demokratisierung“ und Humanisierung von Arbeit vorzubereiten, deren Grundideen noch unser gegenwärtiges Verständnis prägen. Im Zentrum dieses Ansatzes stand mit den zwischenmenschlichen Beziehungen – den human relations – eine völlig neuartige Konfiguration des Sozialen, die dieses als Gewebe affektiv aufgeladener, aber gleichzeitig überschaubarer und wechselseitiger Beziehungen entwarf.

Zur Person:

Nora Binder forscht und lehrt zu humanwissenschaftlichen Subjektbegriffen und den mit diesen verbundenen Zugriffen auf das Individuum. Ihre Schwerpunkte liegen in der Psychologiegeschichte sowie der Geschichte der modernen Verhaltens-, Kommunikations- und Sozialwissenschaften. Gegenwärtig arbeitet sie an einem wissenschafts- und wirtschaftshistorisch angelegten Postdoc-Projekt zur Epistemologie des Zwischenmenschlichen (1930–1970), die sich, so die Ausgangsthese, innerhalb der angewandten und Wirtschaftspsychologie der 1970er Jahre im Konzept der „sozialen Kompetenz“ verdichtet.

Kontakt:
nora.binder@uni-konstanz.de

Zusammenfassung:
Der vorliegende Artikel nimmt die Popularität bei gleichzeitiger Uneindeutigkeit des New Work Begriffs und die Diskrepanz zwischen seinem theoretischen Verständnis und seiner praktischen Umsetzung zum Ausgangspunkt. Mit Rückgriff auf einen Kernbegriff der organisationssoziologischen Perspektive des Neo-Institutionalismus – dem Begriff des Rationalitätsmythos – wird New Work als ein überorganisationales Konglomerat sozialer Regelhaftigkeiten, Normen und Werte beschreibbar. Der Beitrag analysiert, inwiefern New Work ein Rationalitätsmythos darstellt und welche Konsequenzen sich hieraus für Organisationen und Individuen ergeben.

Zur Person:
Dr. Jakob Bickeböller ist Erziehungswissenschaftler mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung und systemischer Berater. Zu seinen Forschungsthemen gehören organisationsbezogene Fragen der Institutionalisierung, Vernetzung und Handlungskoordination. Als Fachreferent der DGSF für den Bereich Arbeitswelt – Supervision, Coaching, Mediation und Organisationsentwicklung befasst er sich mit Formaten systemischer Beratung im Arbeitskontext.

Kontakt:
bickeboeller@dgsf.org

Zusammenfassung:
In Autonomie und Verantwortung die Zukunft gestalten – dies wird in einer demokratischen Gesellschaft nicht nur von Individuen, sondern auch von Organisationen abverlangt. Damit hängt die Erwartung zusammen, dass Organisationen ihre Freiheitsgrade erhöhen sollten, um überhaupt gestaltungsfähig zu werden – nach innen und nach außen. Die unter dem Begriff Autonomie verborgene Sehnsucht nach einer hohen „Freiheit zu sich selbst“ (Heintel) suggeriert mitunter jedoch, dass Autonomie ein Zustand wäre, der sich irgendwann von selbst einstellt, wenn man nur konsequent die Mitglieder der Organisation zur Selbstverantwortung auffordert. Diese Strategie verdankt sich dem Fokus auf das Individuum als autonomes Subjekt; sie ist zwar menschenfreundlich, aber für organisationales Lernen eher unzureichend. Oft wird unterschätzt, dass Autonomie ein (oft vorübergehender) Zustand am Ende eines mühevollen kollektiven Lern- und Entwicklungsprozesses ist, der in Organisationen nie ganz abgeschlossen werden kann.

Zur Person:
Professorin für Schulentwicklung und Führung (PH Kärnten) seit 2022; freiberufliche Trainerin, Beraterin, Lektorin an Universitäten.
Arbeitsschwerpunkte in Training und Beratung: Teamentwicklung, Leadership-Training, partizipative Führung, Konfliktmanagement, Organisationsentwicklung, Coaching, Supervision, Mediation.
Aus- und Weiterbildungen: Studium Philosophie und Gruppendynamik an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt, Ausbildung in Training und Beratung (Österreichische Gesellschaft für Gruppendynamik und Organisationsberatung (ÖGGO), seit 2007 Lehrtrainerin); seit 2020 eingetragene Mediatorin nach § 8 Zivilrechts-Mediations-Gesetz.
Berufliche Stationen: Professorin für Schulentwicklung und Führung (PH Kärnten) seit 2022, Politisches Mandat im Kärntner Landtag (2004-2018), Assistenzprofessorin an der Universität Klagenfurt, Abteilung Organisationsentwicklung und Gruppendynamik, Fakultät für interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (2001-2013), Sozialwissenschaftliche Forschung (Schulentwicklungsforschung, Evaluationsforschung, Interventionsforschung (1998–2013)).

Kontakt:
office@barbaralesjak.at

Zur Person:
Lukas Walser ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut Sozialplanung, Organisationaler Wandel und Stadtentwicklung an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW und Supervisor. Arbeitsschwerpunkte: Organisationaler Wandel, Organisations- und Gruppendynamik. Gegenwärtig beschäftigt er sich leidenschaftlich mit Entscheidungsprozessen, insbesondere mit Formen der kollektiven Entscheidungsfindung. Studium in Sozialer Arbeit, Master – Schwerpunkt Soziale Innovation.

Kontakt:
Lukas.walser@fhnw.ch / Lukas Walser, MA | FHNW

Workshops

Freiheit kommt da in ihre Grenzen, wo sie zur Pflicht wird. Wenn wir verspielt, kreativ und noch gut gelaunt sein müssen, dann verliert die Freiheit ihre Kraft.

In diesem Workshop werden wir das Motto der Tagung «Verspielte Freiheit in Organisationen» weitertreiben. Wir untersuchen gemeinsam die Hypothese: Organisationale Freiheit kann nur funktionieren, wenn ihre Individuen die Notwendigkeit verstehen, sich selbst zu verpflichten.

Organisationen geben mehr Freiheiten, da sie darauf angewiesen sind, dass ihre Mitglieder*innen diese möglichst gut zum Gelingen der Organisationsziele nutzen. Freiheit ist damit nicht mehr «verspielt», sondern eine Notwendigkeit und damit von der ihr innewohnenden Leichtigkeit entbunden. Noch schlimmer: Die Freiheit kann auf Seiten der Mitarbeitenden missverstanden werden:

  • „Hier herrscht ein Mangel an Leadership.“
  • „Hier kann jede/jeder machen, was sie oder er will.“
  • „Das sollen andere entscheiden, das geht mich nichts an.“

Am Beispiel einer Unternehmens OE soll aufgezeigt werden, welche Chancen der Blick auf «Individuelle Notwendigkeit innerhalb organisationaler Freiheit» eröffnet hat, aber auch wo er an seine Grenzen stösst. Nach einem Impulsreferat gehen wir in eine möglichst kontrovers geführte Diskussion, in der wir anstreben, die Stereotypisierung, die im Tagungstitel mitschwingt, aufzulösen.

Zur Person:
Dr. Georg Michalik gestaltet mit Unternehmen Transformationsprozesse. Der Organisationspsychologe nutzt dazu den von ihm entwickelten Co-Creation Ansatz: Die Entwicklung der Organisation ist dabei vor allem ein Haltungs- und Kulturthema. In seinen Büchern und Artikeln beschreibt er, wie sich Kulturveränderung ganz praktisch umsetzen lässt. Georg lebt mit seiner Familie in der Nähe von Zürich.

Kontakt:
georg.michalik@cocreation.com / www.cocreation.com

Syntaktisch-kurative Werkzeuge der Organisationsentwicklung nutzen, um Möglichkeitsräume zu entdecken und Freiräume zurückzugewinnen.

Obwohl die «Agile Bewegung» sich anfänglich durch ungeahnte Freiräume für alle handelnden Personen ausgezeichnet hat, ist heute der Freiheitsgrad in als agil bezeichneten Umgebungen oft erstaunlich gering. Dies hat vielfach damit zu tun, dass die scheinbar spielerischen Ansätze der «Agilisten» auf Organisationen getroffen sind, deren organisatorische Entwicklungsstufe hierfür nicht anschlussfähig waren.

Im Workshop wird verdeutlicht, welche Notwendigkeit Freiheitsgrade für die Grundgedanken der agilen Arbeitsweisen haben und welche Zusammenhänge zu den Entwicklungsphasen der Organisation bestehen.

Anhand konkreter Fälle wird gezeigt:

  • welche Prozesse in Unternehmen aus kurativ-syntaktischer Sicht wirken,
  • wie diese mit den Entwicklungsphasen der Organisationen zusammenspielen und
  • welche Möglichkeiten für den Einzelnen als Bestandteil des Systems bestehen, dieses systemisch zu beeinflussen.

Im Rahmen dieses Workshops werden im Anschluss an einen kurzen Impuls, Methoden der syntaktisch-kurativen Organisationsentwicklung gemeinsam genutzt, um den Transfer in den Alltag zu erleichtern.

Zu den Personen:

Sabine Theißen ist seit Ende der 90er als Beraterin tätig: von einer TOP5-Beratung über Inhouse-Consultant und Führungskraft im Bankenumfeld zur selbständigen Tätigkeit. Mit ihrer Leidenschaft für Changemanagement verbindet sie Menschen und Themen zielorientiert. In ihre Arbeit fließen die Erkenntnisse aus der eigenen Studie zum Scheitern von Projekten sowie ihre jahrelange Erfahrung mit der syntaktisch-kurativen Organisationsentwicklung nach Trigon und SySt ein.

Kontakt:
Sabine.theissen@ziel-werkstatt.de / https://www.ziel-werksatt.de

Michael Mahlberg berät Unternehmen seit der Jahrtausendwende zur Gestaltung von Arbeitsweisen und Strukturen, war bereits im Wandel von “Leight-Weight Processes” zu “Agile Software Development” unterwegs und unterstützt seit den 2010ern Unternehmen in der Organisationsentwicklung basierend auf Lean Prinzipien, der Kanban Methode und mit Rückgriff auf die Systemtheorie. Er hat zudem als Autor publiziert und ist häufiger Sprecher auf europäischen Konferenzen.

Kontakt:
Mmahlberg@consulting-guild.de

Website:
https://www.esb-business-school.de/die-esb/personenverzeichnis/person/arjan-kozica

Kann die freie Improvisation als Analysemethode genutzt werden, um mit Hilfe des Instrumentalspiels Muster und Strukturen hör- und erkennbar zu machen?

«Das Spiel ist das Instrument, das die Menschen entwickelt haben, um ihre Zusammenarbeit zu regeln.»
Ausgehend von dieser These werden wir in diesem Workshop die musiktherapeutische Methode der freien Improvisation nutzen, um uns anzuschauen, wie die Zusammenarbeit in Teams oder Gruppen geregelt wird.
Wir versuchen herauszufinden inwiefern sich Zwang und Freiheit vereinen und die Spielregeln, denen sich Teams unterwerfen müssen, offenbaren. Welche Spiele werden gespielt? Wer gibt den Ton an? Wer den Takt vor? Wer spielt die erste Geige, und wer haut ordentlich auf die Pauke?
Wenn mit Worten wie Zwang und Freiheit jongliert wird und Themen wie Anpassung und Selbstbestimmung betrachtet werden, dann kann sich dies durch die freie Improvisation hörbar in Phänomenen und Muster widerspiegeln: Welche Handlungsspielräume der Einzelne nutzt oder welche Spielregeln informell gelten.
Im Workshop wird eine kurze Sequenz des freien Improvisierens mit den Teilnehmenden durchgeführt. Anhand des Erlebens – entweder als Mitspielenden oder Zuschauenden – werden im Verlauf des Workshops die Zusammenhänge zum Tagungsthema aufgezeigt sowie mit der eigenen Forschungsarbeit unterlegt und verglichen.

Zur Person:
Simone Maier-Hanemann ist als Supervisorin, Beraterin und systemische Therapeutin in unterschiedlichen Kontexten tätig. Ihr musiktherapeutische Hintergrund dient ihr immer wieder bei Perspektivwechsel und Wortspielen

Kontakt:
smh@si-moe.de / www.si-moe.de

Statt auf starre Managementmodelle zu setzen oder in ihrer Biografie zu verharren, kann die Organisation Gegenwart und Zukunft spielerisch verändern und gesund bleiben.

Der Workshop zeigt auf, in welchem Sinn richtig verstandene Verspieltheit die Vitalität der Organisation lebenslang erhalten kann. Referentin und Referent haben hierzu die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Epigenetik auf die Organisation angewandt.

Epigenetik weist einen neuen Weg: Genexpression wird nicht nur durch unbeeinflussbare Veränderungen in den Genen bestimmt, sondern auch durch Modifikationen an den Proteinen um die DNA. Dies bedeutet: Der Mensch ist nicht Opfer seiner Gene, sondern kann seine DNA durch seinen Lebensstil modifizieren und eigeninitiativ und autonom seine Langlebigkeit fördern.

Epigenetik erlaubt es einem Menschen, seine DNA zu verändern, Selbstheilung in Gang zu setzen und lebenslang Vitalität zu gewinnen. Unter der Prämisse, dass eine Organisation ein Organismus ist, so ist dies auch einer Institution oder einem Unternehmen möglich. Die Organisation kann bestimmen, wo ihre individuellen Ansatzpunkte für Gesunderhaltung und Entwicklung liegen und in diesem Sinn spielerisch Gegenwart und Zukunft modulieren.

Der Workshop bietet eine theoretische Einführung, Praxisbeispiele, eine Sequenz der Thesenbildung in der Kleingruppe sowie eine Frage- und Diskussionsrunde im Plenum. Die Teilnehmenden haben eine Idee entwickelt, welche Ansatzpunkte sie in ihrer Organisation als erste thematisieren wollen.

Zu den Personen:

André Kesper ist Pädagoge sowie Kommunikations- und Organisationsberater. Nebst seinem pädagogischen Abschluss verfügt er über einen Master in Coaching, Supervision, Change-Management und Organisationsentwicklung sowie eine Weiterbildung in Krisenkommunikation. Als Inhaber eines Beratungs- und Kommunikationsunternehmen sowie als Leiter Schulqualität in einer kantonalen Verwaltung hat er sich über mehrere Jahre vielseitige Führungserfahrung angeeignet.

Kontakt:
andre@kesperwegelin.ch / www.kesperwegelin.ch

Eva Kesper-Wegelin ist Philosophin, Coach und Innenarchitektin. Nebst ihrem Abschluss in Philosophie und Systematisch-Praktischer Theologie an der Universität Zürich verfügt sie über Ausbildungen in Unternehmensführung, Wirtschaftsethik, Teampsychologie und Epigenetik. Die Schwerpunkte ihrer beruflichen Tätigkeit liegen auf philosophischem Coaching, Epigenetik sowie auf Innenarchitektur für Ästhetinnen und Ästheten.

Kontakt:
eva@kesperwegelin.ch / www.kesperwegelin.ch

Das ‚Leistungssubjekt‘ nach Byung-Chul Han in forschungsintensiven Arbeitszusammenhängen
Eine kurze Expedition mit einer Fallstudie im Rucksack.

In forschungsintensiven Arbeitszusammenhängen wird nicht selten das von Byung-Chul Han beschriebene Leistungssubjekt angetroffen, das sich frei von äusserer Herrschaftsinstanz wähnt und sich frei einem selbstgenerierten Zwang unterwirft.
Anhand einer kurzen Fallstudie zu neuen Organisationsstrukturen und Arbeitsformen einer Organisationseinheit im universitären Kontext können wir aufzeigen, welche Mechanismen auf Freiheit und Zwang wirken können.

In diesem Zusammenhang suchen wir in Form von komprimierten Design Sprints nach Antworten auf folgende Fragen:

  • Mit welchen Spannungsfeldern der Verantwortung ist bei geteilter Führung umzugehen?
  • Wie gelingt die Umverteilung von Verantwortung, damit einerseits mehr individuelle Freiheit gerade durch Verantwortungsabgabe und auf der anderen Seite mehr Freiheit durch Verantwortungsübernahme (im Sinne von Handlungsspielraum) gelingen kann?
  • Welche Anreize dominieren und welche strategischen Spiele gälte es zu lernen, um prekaritäre Anstellungsverhältnisse verändern zu können?

Zur Person:
Katrina Welge ist seit 2010 Dozentin an der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW, Institut für Kooperationsforschung und -entwicklung mit Arbeitsschwerpunkt Neue Arbeitsformen und Blended Coaching. Sie verantwortet für die Forschungsgruppe Gestaltung flexibler Arbeit das Thema Führung und engagiert sich als Organisationsberaterin & Agile E-Coach für innovative Führungs- und Veränderungsgestaltung komplexer Transformationsprozesse.

Kontakt:
katrina.welge@fhnw.ch / Katrina Welge | FHNW

Ein Minilab zur Erkundung der Spannungsfelder zwischen individueller «Freiheit», organisationaler «Notwendigkeit» und gesellschaftlicher «Verpflichtung».

Person, Organisation und Gesellschaft haben jeweils unterschiedliche Freiheiten, die miteinander antagonistisch verbunden sind: Die Freiheit des Einen ist die Beschränkung der Anderen. Sie sind nicht gegeneinander zu verwirklichen und nicht ohne einander:

  • Der Imperativ alleiniger individueller Freiheit mündet nicht in Befreiung, sondern Angst vor dem Stärkeren.
  • Der Imperativ der totalen organisationalen Freiheit mündet in organisierte Willkür.
  • Der Imperativ der absoluten gesellschaftlichen Freiheit mündet in die Diktatur des Kollektivs.

Wir meinen, dass Individuen, Organisationen und Gesellschaft nur dann ko-existieren können, wenn sie ihre jeweiligen Freiheiten ausbalancieren können. Antagonismen sind nur mit Kontakt und Aushandlungsprozessen vereinbar. Aufbauend auf diesen Annahmen starten wir unsere Untersuchung. Wir nehmen das Tagungsthema zum Anlass, um diese Antagonisten spielerisch kognitiv und affektiv zu erfahren. Wir machen Ambivalenzen durch Trennung spürbar und durch Kontakt erlebbar. Mit Impulsen aus der Gestaltschule und angewandter Gruppendynamik geben wir dem Individuum, der Organisation und der Gesellschaft Raum und Stimme. Wir ermöglichen Wahrnehmung und Aushandlung.

Der Workshop ist ein kleines aktionsforscherisches Labor. Er ermöglicht…

  • die Affektqualitäten der verschiedenen Freiheiten erlebbar zu machen,
  • Einblicke zu gewinnen, wie das Aus(ver)handeln der verschiedenen Freiheiten möglich ist,
  • Einsichten zu gewinnen, wie diese drei Antagonisten in unserem Inneren gut zu «halten» und auszubalancieren sind.

Ziel ist, mit den realen Antagonisten in unserem beruflichen Alltag wirksamer und stimmiger umgehen – vielleicht auch noch freier und spielerischer als bisher.

Zu den Personen:

Patrizia Tonin ist Gruppendynamikerin (ÖAGG), Organisationsberaterin, Supervisorin, Trainerin und Coach. Studium der Kommunikationswissenschaften und mehrjährige Konzernerfahrung als Corporate Communications Managerin. Seit 2022 Vorstandsvorsitzende der österreichischen Vereinigung für Supervision und Coaching (ÖVS).

Kontakt:
office@tonincommunications.com / www.tonincommunications.com

Claus Faber ist Gruppendynamiker (DGGO), Organisationsberater (SFU Wien, osb-i u.a.), Supervisor (ÖVS), Trainer und Coach in Wien, lehrt Beratungskompetenz an mehreren Hochschulen und Ausbildungseinrichtungen. Studierter Wirtschaftswissenschafter (WU Wien), Journalist (ORF, Deutschlandfunk u.a.) und Campaigner. Gründer von coachesforfuture.org, einem Netzwerk zur ehrenamtlichen Beratung der Klimabewegung.

Kontakt:
office@clausfaber.net / clausfaber.net

Freiheit braucht Perspektiven. Denn Freiheit bedeutet, wählen zu können. Wir öffnen den Raum für Intuition und lassen zukünftige Möglichkeiten sichtbar werden.

Wie verändern sich Organisationen, wenn Menschen sich aus ihrer inneren Freiheit in den Dienst der gemeinsamen Vision stellen? Ganz im Sinne von Joseph Beuys: «Die äussere Freiheit hat ja mit Freiheit gar nichts zu tun. Die Freiheit ist das Anwachsen des menschlichen Bewusstseins.» Freiheit ist individuell.
Im Workshop suchen wir auf spielerische Art und Weise nach Räumen, in denen frei(er) gedacht werden kann. Für diesen Prozess nutzen wir das 3D-Mapping, eine systemische Methode der «Theorie U» von Otto Scharmer. Mit Gegenständen visualisieren wir die aktuell erlebte Realität in einer Organisation oder in einem Team. Wir erstellen eine dreidimensionale Landkarte, welche eine bessere Orientierung innerhalb von komplexen Problemstellungen und deren vertiefte Analyse ermöglicht. Die fallbringenden Personen schildern hierzu die Situation, den Rest übernimmt das mitspielende Feld. Die Gruppenmitglieder legen intuitiv und ohne die Details des Falles zu kennen, Platzhalter für Rollen und Themen auf die Karte. Neue Perspektiven eröffnen sich, wenn die entstandene 3D-Map aus allen vier Himmelsrichtungen betrachtet wird.
Mit der «Theorie U» bietet Scharmer Anleitungen, um einen Bewusstseinswandel zu unterstützen. Im Zentrum steht die Praxis des Presencing. Es bedeutet, zu spüren, sich einzustimmen und aus dem höchsten zukünftigen Potenzial heraus zu handeln. Wo zeigen sich Spielräume?

Zur Person:
Katja Schaffer leitet die Berufsfachschule Landwirtschaft am Inforama Berner Oberland in Hondrich. Die studierte Agronomin ETH ist freiberuflich als systemische Erlebnispädagogin und Organisationsentwicklerin unterwegs.
Mehrjährige Tätigkeit als Redaktorin einer Fachzeitung, Projektleiterin Regionalvermarktung, Lehrerin für Betriebswirtschaft und Allgemeinbildung und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der BFH-HAFL in den Bereichen Unterricht und Beratung.

Kontakt:
katja.schaffer@inforama.ch / https://www.inforama.ch/inforama/team/schaffer-katja

Eine Methodenreise in das strukturierteste Meeting der Welt – gegen verspielte Meetings.

Wir spielen das «Tactical Meeting» aus der Holakratie durch, das strukturierteste und effizienteste Meeting in der Selbstorganisation.
Um moderne Organisationsmodelle und -Prozesse beurteilen zu können, sollte man sie kennen und können. Die Holakratie will ein modernes Betriebssystem für Selbstorganisation sein und bietet als Rahmenwerk auch spezifische Methoden für operative und für governance Meetings, um die organisationalen Spannungen strukturiert zu verarbeiten.
Das bekannte «Tactical Meeting» verspricht operative Spannungen zu prozessieren, um den RollenträgerInnen der jeweiligen Organisations-Kreise selbstverantwortliches Arbeiten zu ermöglichen.

Ablauf:

  • Rollenspiel eines Tactical Meetings
  • Reflexion zu Möglichkeiten und Grenzen

Leitfragen:

  • Wozu dienen diese neuen Methoden(nein, den Wein gab es noch nicht)? 
  • Wo machen sie ernsthafte (Rollen-)Freiheiten in Organisationen erst möglich?

Wie erleben die Teilnehmenden den strengen Meetingablauf?

Zur Person:
Samuel arbeitete in einer der progressivsten sich selbststeuernden Boutique-Beratungen (und gewinnt jedes New Work Bullshit Bingo), kennt aber als systemischer Organisationsentwickler auch Konzernen von innen (u.a. Daimler, DB). Durch Gruppendynamik-Ausbildung und -Podcast wird der rote Faden klar: hoch arbeitsfähige (Führungs-)Teams schaffen.

Kontakt:
mail@samuelfriedl.de / www.samuelfriedl.de

Session 2

Panels

Zusammenfassung:
Die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) stellt zentrale Errungenschaften der Aufklärung infrage: Autonomie, Freiheit, Verantwortung, Individualität und Menschenwürde. Die zunehmende Abhängigkeit von KI könnte den Menschen in eine selbstverschuldete Unmündigkeit führen. Daher muss der Einsatz von KI stets die Auswirkungen auf Autonomie und Freiheit berücksichtigen.
Es ist essenziell, dass der Mensch seine Urteilskraft und Selbstbestimmung bewahrt. Besonders kritisch ist das Risiko, dass KI menschliches Denken und Handeln beeinflusst und Verantwortungslücken schafft. Ihre Intransparenz erschwert eine klare Verantwortungszuweisung und führt zu einer Erosion individueller Entscheidungsfreiheit.
Zudem bedroht KI die Individualität, indem sie den Menschen objektiviert und seine Subjektivität untergräbt. Da KI keine Subjekt-Beziehungen eingehen kann, würde eine Reduktion des Menschen auf ein bloßes Objekt einen gravierenden Eingriff in seine Würde bedeuten. Um diese Risiken zu vermeiden, muss der Einsatz von KI so gestaltet werden, dass die Autonomie und Selbstbestimmung des Menschen gewahrt bleiben.

Zur Person:
Technikphilosoph, Honorardozent und Fellow der Leuphana Universität Lüneburg, vormals Partner und Geschäftsführer der strategischen Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton, dann Booz & Company und zuletzt Strategy& (PwC). Themen: Ethik der KI, Operations Management. Sourcing, Supply Chain Management, Performance & Talent Management, Führung und Organisation.

Kontakt:
Detlefschwarting@aol.com

Zusammenfassung:
In 2035 könnte es – so die Zukunfts-These – mehr Organisationen als heute geben, in denen:

  • die Werte der offiziellen Webseite tatsächlich alltäglich als Kultur gelebt werden,
  • das Verhalten der Führungskräfte tatsächlich dem entspricht, was geschult und trainiert wird,
  • Change-Prozesse tatsächlich die Ziellinie erreichen, weil sich die Kultur der Organisation ausreichend mit verändert.

Eine herausragender Wirkfaktor dafür könnte der Einsatz von Digital Humans als Change Agents sein. Digitale Humans sind virtuelle, durch künstliche Intelligenz gesteuerte Darstellungen mit einem menschenähnlichen Erscheinungsbild. Zur gedanklichen Überprüfung der Zukunfts-These werden die folgenden Fragen erörtert: Welche Einsatzformen sind für Digital Humans aus heutiger Antizipation in 2035 in Organisationen möglich? Was macht ihren Einsatz in 10 Jahren wahrscheinlich? Welche Chancen und Risiken sollten Organisationen und Mitarbeitende proaktiv im Blick behalten, wenn sie Digital Humans zur gezielten Gestaltung ihrer Kultur nutzen möchten? Welche zentrale Rolle spielt Vertrauen für das Gelingen?

Zur Person:
Jan David Ott arbeitet als Futures‘ Literacy Coach und Facilitator bei Themis Foresight, Business Think Tank & Corporate Foresight. Im Rahmen von Zukunftsforschungsprojekten für Unternehmens-Kunden im DACH-Raum exploriert er mit den Stakeholdern und Entscheidern die langfristigen Auswirkungen von STEEP-Veränderungen auf ihre Unternehmensstrategie und das erforderliche kulturelle Change Management.

Kontakt:
jan.david.ott@themis-foresight.com / www.themis-foresight.com

Zusammenfassung:
Erhebungen des Freiheitsgefühls von Menschen, ihre politische Meinung öffentlich kundzutun, zeigen, dass dieses insbesondere seit 2011 stark abgenommen hat. Dieser Befund wirft die Frage auf: Welche gesellschaftlichen Veränderungen hat es in diesem Zeitraum gegeben, die erklären können, warum das Freiheitsgefühl der Menschen rückläufig ist? Da für die Prägung des Meinungsklimas die klassischen reichweitenstarken Medien und die sozialen Medien eine herausgehobene Rolle spielen, wird analysiert, wie sich das Meinungsklima durch sie verändert hat. Anhand des gesellschaftlichen Teilsystems „Wissenschaft“ wird zudem aufgezeigt, wie mithilfe institutioneller Sanktionsmittel das Diskursklima verengt werden kann.

Zur Person:

Dr. Sandra Kostner studierte Geschichte und Soziologie an der Universität Stuttgart und promovierte an der University of Sydney. Seit 2010 ist sie Geschäftsführerin des Masterstudiengangs „Migration, Diversität und Teilhabe“ an der PH Schwäbisch Gmünd. Sie forscht zu den Themen: Migrations-, Integrations- und Identitätspolitik, Geopolitik sowie Transformationspolitik und deren Folgen für Demokratie, individuelle Freiheitsrechte und Rechtsstaat. Zuletzt veröffentlichte sie: Die Wir-gegen-die-Gesellschaft. Warum der von Arthur M. Schlesinger vor 30 Jahren diagnostizierte Samen der identitätspolitischen Spaltung aufgegangen ist (ibidem, 2024); (mit Stefan Luft) Ukrainekrieg. Warum Europa eine neue Entspannungspolitik braucht (Westend, 2023); Wissenschaftsfreiheit. Warum dieses Grundrecht zunehmend umkämpft ist (Nomos, 2022) und (mit Tanya Lieske) Pandemiepolitik. Freiheit unterm Rad? (ibidem, 2022).

Kontakt:
sandra.kostner@ph-gmuend.de

Zur Person:
Stefan Hutmacher ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, Studium in Sozialer Arbeit, Master – Schwerpunkt Soziale Innovation. Arbeitsschwerpunkte: Organisations-, und Gruppendynamik – Ästhetik und Organisation – Interpretationsweisen enthierarchisierter und emanzipatorischer Formen der Selbstorganisation im Kontext gesellschaftlicher Ordnungsstrukturen. Tätig als Supervisor und Organisationsberater.

Kontakt:
Stefan.hutmacher@fhnw.ch / Stefan Hutmacher, MA | FHNW

Zusammenfassung:
Menschen möchten in ihrer Arbeit Resonanz erleben: zu ihren Kolleg:innen, ihren Führungskräften, in der eigenen Tätigkeit und zur Organisation. New Work-Konzepte greifen dies auf und verlagern die Verantwortung auf das Individuum im Sinne von „New Work needs Inner Work“ (Breidenbach/Rollow 2019). Obwohl Resonanz zu erleben von den Individuen ausgeht, ist sie jedoch nie losgelöst von den organisationalen und gesellschaftlichen Bedingungen. In einer qualitativen Studie mit 46 Expert*innen-Interviews und zwei Gruppendiskussionen wird die Organisation als Resonanzraum untersucht. Es zeigt sich: ohne Gemeinwohl keine positive Resonanz. Ob in Organisationen positive Resonanz oder negative Resonanz vorherrscht oder sie verstummt, hängt von den folgenden fünf Faktoren ab: Purpose, Verbundenheit, Führungskräfte, Mitarbeitende als Menschen oder Objekte sehen sowie Konsistenz/Kohärenz. Der Beitrag beleuchtet das Spannungsfeld, indem Menschen und Organisation stehen, zeigt auf, wie positive und negative Resonanz(en) in Organisationen entstehen und verstummen und welche Auswirkungen sie auf Organisationsmitglieder, Organisation und Gesellschaft haben.

Zur Person:
Dr. Magdalena Wallkamm ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Witten/Herdecke und lehrt Organisation und Change-Management an der Hochschule für Musik und Theater München. Als Stipendiatin der Karl Schlecht Stiftung forschte sie am Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik und der HHL Leipzig Graduate School for Management zum Thema Organisation als Resonanzraum. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Resonanz, Gemeinwohl und Gesundheitsförderung.

Kontakt:
Magdalena.Wallkamm@uni-wh.de

Zusammenfassung:
Menschen möchten in ihrer Arbeit Resonanz erleben: zu ihren Kolleg:innen, ihren Der Hype um Agilität und Selbstorganisation ist vorbei. Extrem formuliert: Agilität und Selbstorganisation sind out! Die Konzepte sind in vielen Unternehmen verbrannt, weil mit der Einführung die versprochenen Vorteile für die Menschen nicht spürbar wurden: mancherorts entstand statt Schnelligkeit und Flexibilität eher Chaos und Orientierungslosigkeit. Einige Unternehmen sind nach der Einführung von selbstorganisierten Strukturen und der damit einhergehenden Abschaffung von Führung sogar von einer Welle der Unzufriedenheit überrascht worden und mussten umfassend zurückrudern.
Gleichzeitig sind die Grundideen von Agilität und Selbstorganisation heute wichtiger denn je. Unternehmen müssen schnell reaktions- und anpassungsfähig sein. Dafür braucht es Menschen, die selbst Verantwortung übernehmen und unternehmerische Entscheidungen treffen. Es braucht Menschen, die das wollen, können und dürfen! Weshalb scheitern dann so viele Einführungen von Agilität und Selbstorganisation, obwohl sie doch genau das liefern, was Unternehmen in der heutigen hochdynamischen Zeit so dringend brauchen?

Zu den Personen:

Dr. Peter Behrendt ist Gründer und Geschäftsführer des Freiburg Instituts sowie des Coachingzentrums Freiburg. Der promovierte Arbeits- und Organisationspsychologe erforschte Erfolgsfaktoren in Führung, Coaching, Beratung und Innovation und verfügt über umfassende Erfahrung als Organisationsberater und Personalleiter.
In den letzten Jahren widmete er sich intensiv der Zukunftsfähigkeit von Organisationen und veröffentlichte zahlreiche Fachbeiträge zu diesem Thema. Seine innovativen wissenschaftlichen Ansätze im Coaching wurden vom Deutschen Bundesverband Coaching e.V. gewürdigt: 2012 und 2014 zählte er mit seinen Konzepten zu den drei Nominierten für den Deutschen Coaching-Preis.
Dr. Behrendt besitzt Zertifikate in Coaching, Mediation, video-basierter Beratung und Organisationsentwicklung. 2016 wurde er von Xing und dem Focus Network als Top-Coach des Jahres ausgezeichnet. Darüber hinaus engagiert er sich als Mitgründer und Vorstandsmitglied der Allianz für werteorientierte Demokratie (AllWeDo e.V.). Für seine innovativen Beiträge zur Demokratieförderung erhielt er 2018 und 2019 eine Auszeichnung im bundesweiten Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“.

Kontakt:
peter.behrendt@freiburg-institut.com / www.freiburg-institut.com

Workshops

Erfolgreiche Analyse der Autonomie im Kontext einer effektiven Unternehmenskultur.

Wie viel Autonomie oder Handlungsspielräume, wie viel strukturelle Sicherheit und was überhaupt benötigt eine Organisation, um effektiv zu sein?
Mit unserem Analyse-Dreieck «Effektive Organisation» gehen wir genau diesen Fragestellungen auf den Grund und haben hier ein wirksames Tool geschaffen, um mit Organisationen sich selbst zu analysieren. Dieses Analyseinstrument wird auch in Kooperation mit der Uni Witten/Herdecke entwickelt.
Zentrale Annahme des Analysetools ist, dass jede Unternehmenskultur eine eigene Ausdifferenzierung der drei Säulen Autonomie, Struktur und Beziehung beinhaltet. Stehen diese Säulen in einem je passenden und ausgewogenen Verhältnis zueinander, haben wir es mit einer effektiven Organisation in Bezug auf ihren jeweiligen Unternehmenszweck zu tun.
In unserem Workshop stellen wir die Wirkungsweise des Tools vor, untersuchen den Einsatz anhand von euren mitgebrachten Fallbeispielen und diskutieren, welchen Stellenwert Autonomie in einer effektiven Organisation hat.

Zu den Personen:

Katrin Wulf ist Organisationsbefähigerin für die Themen Führung, Strategie und Transformation. Besonders liebt sie es, bestehende Muster in Frage zu stellen, vermeintliche Sicherheiten zu hinterfragen und blinde Flecken aufzudecken. Sie verbindet als Gruppendynamikerin, Systemtheoretikerin und Wirtschaftswissenschaftlerin die unterschiedlichen Sichtweisen von Organisationen, Teams und Personen geschickt miteinander.

Kontakt:
katrin@gelberaben / www.gelberaben.de

Sonja Flemming kennt als systemische Konflikt- und Organisationsberaterin die unterschiedlichen Kräfte und Dynamiken, die in einer Organisation wirken können: auf Führung, Teams oder Einzelpersonen. Sie unterstützt so mit Freude Menschen und Organisationen auf ihrem Weg der Weiter-Entwicklung und in Veränderungsprozessen – auch und gerade durch schwierige oder konfliktreiche Situationen.

Kontakt:
sonja@gelberaben.de / www.gelberaben.de

Sind die überhaupt ein TEAM? Zwischen Team und Nicht-Team gibt es noch einige andere relevante Formen der Zusammenarbeit!

Wieso ist diese Frage so wichtig – Team oder nicht Team?

Es erzeugt einen Druck in der Berufswelt, wenn gefordert wird: «Ihr müsst ein Team sein!» oder «Ihr müsst besser Zusammenarbeiten!». Diese Situation hat massive Auswirkungen auf koagierende Gruppen1, welche einen Hybrid zwischen Individuum und Team bilden. -Durch die Paradoxie zwischen der Erwartung «Ihr müsst Zusammenarbeiten» und dem gelebten Arbeitsalltag «in welchem es auf Prozessebene keine Verknüpfungen gibt» entsteht bei den Beteiligten ein Gefühl der Ohnmacht.
In diesem Workshop werden wir das eigene Handeln unter der Bezugnahme des Konzeptes der koagierenden Gruppe reflektieren mittels Input, Bearbeitung der entstehenden Resonanzen und der Entwicklung von Handlungsoptionen. Dabei leiten uns 2 Fragen:
A: „Welche Herausforderungen haben koagierende Gruppen1 im Arbeitsalltag?“
B: «Wie kann ich als Berater in diesem Feld gut beraten?»

1Eine Co-agierende Gruppe ist eine Arbeitseinheit, bei der die Arbeit jedes Gruppenmitglieds zentral durch eine Führungskraft gesteuert wird und es keine im System vorkommende, tätigkeitsbezogene Interaktion zwischen den Gruppenmitgliedern gibt, von welcher die Arbeit des Einzelnen abhängt

Zur Person:
Mag. Clemens Österreicher arbeitet als Berater und Trainer mit den Schwerpunkten Team Building, Coaching, Supervision, Gruppendynamik, Führungskräfteentwicklung und im Bereich der Weiterbildungen im Bereich der sozialen Kompetenzen am freien Markt und in verschiedenen Hochschulen.
Seit ein paar Jahren ist er zusätzlich in der Ausbildung von Supervisor*innen und Coaches engagiert.

Kontakt:
office@team-und-leadership.at / www.team-und-leaderhsip.at

Erleben Sie Freiheit und Verantwortung als innere Zustände. Mit schauspielerischen Perspektivwechseln und Rollenspielen erkunden wir, wie unser innerer Zustand unsere Kommunikation verändert.

Freiheit und Verantwortung sind keine Aufgaben, die wir übernehmen. Sie sind natürliche innere Zustände, in denen wir der Welt und Wirklichkeit begegnen können, wenn Angst und Anpassung uns nicht blockieren. Im Zukunftstheater erkunden wir, wie wir Zugang zu diesem Zustand bekommen und von da heraus im gegenwärtigen Moment handeln können – dem einzigen Augenblick, in dem die Zukunft geboren wird.
In diesem Workshop richten die Teilnehmenden den Blick nach innen und erleben, wie Kommunikation aus einem Zustand von Offenheit, Neugier und Kreativität entsteht.
Mit Unterstützung eines Schauspielers untersuchen wir reale Beispiele aus dem Alltag der Teilnehmenden. In Rollenspielen und durch Perspektivwechsel werden Schlüsselmomente exploriert, in denen Unvollständigkeiten sichtbar werden, die Gelegenheit für Einsichten und Entwicklung geben.
Durch spielerische Ansätze und Reflexion wird erfahrbar, wie Organisationen durch eine veränderte Kommunikationskultur Spielräume schaffen können.
Lassen Sie sich inspirieren, die Vergangenheit zur Geschichte werden zu lassen und die Zukunft in Resonanz mit sich selbst und anderen zu gestalten.

Zu den Personen:

Lukas König arbeitet als Schauspieler, Regisseur und Coach mit künstlerischen Ansätzen zur Persönlichen- und Organisationsentwicklung. Im Zukunftstheater öffnet er Raum für authentische Begegnungen und neue Perspektiven. Ein wesentliches Element in Lukas Arbeit ist es, die menschliche Spielfähigkeit und Neugier zu wecken, für die immateriellen Seiten des Daseins.

Kontakt:
info@zukunftstheater.de / Zukunftstheater | Spielerisch ins Morgen

Marc Dechmann ist seit 10 Jahren Partner Partner bei Kessels & Smit – The Learning Company und bringt über 20 Jahre Erfahrung im HR-Topmanagement und in der Organisationsentwicklung mit. Er begleitet Führungskräfte, Teams und Organisationen dabei, Orientierung zu finden und das Wesentliche in einer komplexen Welt zu fokussieren. Als Senior-Coach und Prozessberater kombiniert er fundierte Erfahrung mit praxisnahen Methoden, um Transformation und nachhaltiges Lernen im Hier und Jetzt zu fördern und arbeitet an der „Wiedereinführung des Menschen in die Organisationen.“

Kontakt:
mdechmann@kessels-smit.com / Kessels & Smit

Herausforderungen künstlerischer Arbeit im Spannungsfeld von Freiheit, organisationalen Notwendigkeiten und gesellschaftlichem Auftrag. Ein Betrachtungsversuch.

Theater ist ein Raum der Freiheit – ein Ort, an dem künstlerische Visionen Gestalt annehmen. Doch hinter den Kulissen erfordert diese «Freiheitsrealisierung» ein komplexes Zusammenspiel organisationaler Strukturen und persönlicher Kreativität. Wie können Theater als Organisationen Freiheit insbesondere auf individueller und prozessualer Ebene als Bedingung von Kunst ermöglichen, während sie zugleich einem gesellschaftlichen Auftrag verpflichtet sind und einen organisatorischen Rahmen gewährleisten müssen?

Der Workshop untersucht das Paradox von Freiheit und Regelnotwendigkeit in der Theaterorganisation. Anhand der Prozesslandschaft und unterschiedlicher Organisationslogiken in den Münchner Kammerspielen wird beleuchtet, wie sich ein gelingendes künstlerisches Zusammenspiel definiert. Dabei wird deutlich: Freiheit ist nicht nur ein Wert, sondern eine Gelingensbedingung des Erfolgs – und eine permanente Herausforderung.

Die Teilnehmenden erwartet:

  • eine Reflexion der paradoxen Anforderungen in künstlerischen Organisationen,
  • eine Analyse von Prozessen, die künstlerische Arbeit ermöglichen und zugleich kanalisieren sowie
  • ein Blick auf Führung innerhalb dieses Spannungsfelds.

Zur Person:

Oliver Beckmann arbeitet als Geschäftsführender Direktor an den Münchner Kammerspielen. Er studierte Rechtswissenschaften und Politologie in Berlin und Köln. Bevor er 2011 nach München kam, war er am Schauspiel Hannover und am Berliner Ensemble tätig. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Kontakt:
oliver.beckmann@kammerspiele.de / www.kammerspiele.de

Wie aufregend, berührend und bewegend kann persönliche Entwicklung in der Arbeitswelt sein? Welche Bedeutung und welchen Nutzen kann sie haben für Menschen und Organisationen?

Dieser Workshop kann einzeln, oder in Kombination mit dem Workshop 3.8 «Immunity-to-Change erkennen und Freiheit erspielen» gebucht werden, um dort die Lernerfahrung weiter zu vertiefen.
In der Arbeitswelt zielt persönliche Entwicklung meist darauf ab, dass der Mensch die Erwartungen der Organisation besser erfüllt und optimaler funktioniert. Wie sähe es aber aus, wenn nicht der Mensch für die Organisation zu funktionieren hat – sondern wenn die Organisation dafür da ist, dass sich der Mensch besser entwickeln kann?
Die organisationalen Verpflichtungen wie wir arbeiten schränken nicht nur die individuelle Freiheit ein, sondern zeigen im Transformationsprozess auch veraltete Annahmen, die der Entwicklung einer nachhaltigen, kollaborativen Arbeitswelt im Wege stehen. Konkrete Beispiele zeigen, wie Unternehmen mehr Verantwortung für persönliche Entwicklung in der Arbeitswelt verankern und welche Effekte das haben kann.
Im Workshop erleben die Teilnehmenden, wie persönliches Lernen in der Arbeitswelt einen selbst und die Arbeitswelt verändern kann. Sie lernen, wie man ein persönliches adaptives Entwicklungsziel, das «One Big Thing» definiert und wie man in der Arbeit daran arbeiten kann.
Was ist das Veränderungsziel, dass für sie selbst die größte Bedeutung hat?

Zu den Personen:

Johannes Willms ist Organisationsberater und Executive Coach. In seiner Arbeit verbindet er die persönliche und professionelle Entwicklung. Bei Martina Gremmler-Fuhr und Reinhard Fuhr lernte er Dialogische Beratung. Von Robert Kegan und Lisa Lahey den Immunity to Change Ansatz. Johannes hat Pädagogik, Soziologie und Wirtschafts- und Sozialpsychologie an der Universität Göttingen studiert.

Kontakt:
johannes.willms@willmspartner.de / www.willmspartner.de

Johann ist promovierter Organisationspsychologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW. Er forscht und lehrt im Themenbereich Führung und Entwicklung, insbesondere im Kontext von neuen Arbeitsformen und transformativem Lernen.

Kontakt:
johann.weichbrodt@fhnw.ch / Dr. Johann Weichbrodt | FHNW

Erleben Sie New Work: Mehr Flexibilität, Freiheit und
stärkere Mitarbeiterbeteiligung. Doch wo Licht ist, gibt es auch Schatten.

Mit den agilen Arbeitsmethoden wird ein neues Zeitalter in Organisationen eingeläutet, welches von Purpose, Zusammenarbeit, Selbstorganisation, New Work und flachen Hierarchien geprägt ist. Die agile Organisation bedeutet Change für klassisch organisierte Unternehmen.

New Work steht für eine Transformation der Arbeitswelt. Ein zentrales Element ist die Freiheit der Mitarbeitenden, ihre Arbeit so zu gestalten, dass sie ihren persönlichen und beruflichen Zielen entspricht. Die Arbeitszufriedenheit und die Innovationskraft sollen gezielt gestärkt werden. Doch wo Licht ist, gibt es auch Schatten: Überforderung, Sinnkrisen und Schwierigkeiten bei der Work-Life-Balance sind nur einige der Herausforderungen, die New Work mit sich bringen kann.

In diesem Workshop tauchen wir in den Alltag mit New Work ein, beleuchten sowohl die positiven als auch die herausfordernden Aspekte dieser Arbeitsweise und werden einige niedrigstrukturierte Umsetzungsmöglichkeiten ausprobieren. Was nehmen die Teilnehmenden mit?

  • einen Einblick in die Umsetzung von New Work
  • eine Reflexion zum persönlichen Umgang mit individuellen und institutionellen Grenzen
  • eine Diskussion zu Chancen, Risiken und Nebenwirkungen von New Work

Zur Person:
Simone Ackle-Lüchinger ist Supervisorin, Coach und Organisationsberaterin sowie Co-Trainerin für agile Methoden (Scrum, Kanban, SAFe). Mit ihrer langjährigen Erfahrung als Lehrerin und Führungskraft sowie als gruppendynamische Trainerin in Ausbildung bringt sie umfassende Praxis in Gruppendynamik, Coaching und Agilität mit.

Kontakt:
gutberatensein@hotmail.com / www.gutberatensein.ch

In diesem Workshop werden wir mittels systemischer Aufstellungsarbeit erforschen, wie individuelle Freiheit und organisationale Zwänge empfunden werden.
Oder: Wir können Teams und Organisationen das Potenzial von Aufstellungen nutzen?

Verspielte Freiheit verspielt begegnen: Systemaufstellung als zu entdeckendes Feld für individuelle Freiheit innerhalb organisationaler Notwendigkeiten.
Schwerpunkt wird der systemisch-phänomenologische Zugang zu Organisation und Gesellschaft sein. Nach einer ganz knappen Systemaufstellungstypologie zur Verdeutlichung des Ansatzes werden wir interaktiv und spontan das Potenzial von Aufstellungen erkunden.
Die Teilnehmer:innen haben die Chance, die Dynamiken von Freiheit und Verantwortung zu erspüren und gemeinsam zu reflektieren. Der experimentelle Zugang fördert eine tiefere Auseinandersetzung mit organisationalen Strukturen und der Rolle von Individuen innerhalb dieser.
Je nach Interesse und Zeit kontrastieren wir die Annäherung an die Thematik mittels Aufstellungsarbeit mit Einsichten und Erkenntnissen, die sich bei der Verwendung psychodramatischer Methodiken einstellen. Das eröffnet die Möglichkeit eines Vergleichs, inwieweit Einsichten und Aha-Momente in Anhängigkeit von der eingesetzten Methodik voneinander unterscheiden. Die Teilnehmenden werden sowohl theoretische als auch praktische Einsichten zu Freiheitsgraden in Organisationen mitnehmen.

Zu den Personen:

Maurice Malten arbeitet als Berater, Supervisor und Organisationsentwickler. Mit einem Fokus auf systemische und gruppendynamische Ansätze begleitet er seit 2016 Teams und Führungskräfte in Entwicklungsprozessen. Er ist zudem als Lehrberater an zwei Instituten tätig und leitet Seminare zu Themen wie Change-Management, Resilienz und Aufstellungsarbeit.
Aktuelle Publikation: „Effektive Team-Meetings“ bei Springer Gabler.

Kontakt:
kontakt@mauricemalten.de / www.mauricemalten.de

Peter Wattler-Kugler ist systemischer Berater, Coach, Supervisor und Organisationsentwickler. Psychodramatherapeut. Inhaber des Beratungsunternehmens iD-iNNOVATIVE DIENSTE KÖLN. Seit 1992 in den beschriebenen Bereichen bei Profit- und NonProfit-Organisationen tätig.

Kontakt:
wattler@id-koeln.de / www.id-koeln.de

Agile Prinzipien wie Transparenz, Inspektion und Adaption treffen oft auf starre Strukturen. Wie Sie Spannungen lösen und Freiheiten schützen!

Agile Prinzipien wie Transparenz, Inspektion und Adaption versprechen Dynamik und Freiheiten zur Gestaltung der Zukunft. Doch in der Realität prallen sie häufig auf starre Strukturen, eingefahrene Verhaltensweisen und überholte Denkmuster. Das Ergebnis: wertvolle Freiräume werden verspielt, und Spannungen entstehen.
In diesem interaktiven Workshop erleben Sie mithilfe von Elementen aus Scrum und Kanban, wie agile Prinzipien ganz praktisch dazu eingesetzt werden, diese Spannungen zu lösen – auf den Ebenen von Strukturen (Verhältnisse), Routinen (Verhalten) und Werten (Haltung). Gemeinsam erarbeiten wir Ansätze, um agile Freiheiten zu schützen, hinderliche Muster aufzubrechen und echte Veränderung zu fördern – Schritt für Schritt, iterativ und nachhaltig.
Erleben Sie, wie Sie selbst in komplexen Organisationen tragfähige Veränderungen anstoßen und zugleich die Balance zwischen Freiheit, Verantwortung und Struktur meistern können.

Warum dieser Workshop der Richtige für Sie ist:

  • Wenn Sie verstehen wollen, warum agile Transformationen ins Stocken geraten und welche Spannungen dabei auftreten.
  • Wenn Sie konkrete Ansätze suchen, um agile Prinzipien mit bestehenden Strukturen in Einklang zu bringen, ohne ihre Wirkung zu verlieren.

Wenn Sie die Zukunft Ihrer Organisation aktiv und nachhaltig mitgestalten möchten, ohne in den typischen Fallen von Change-Prozessen hängen zu bleiben.

Zur Person:
Seit über 20 Jahren arbeitet Tobias Ellenberger in unterschiedlichen Rollen in und mit Teams. Der Fokus liegt dabei auf Team- und Organisationsentwicklung. Dabei begleitet er Teams auf unterschiedlichen Ebenen vom Zusammenarbeitsmodell einzelner Teams, bis zu Strategieentwicklung und Transformation von Organisationen.

Kontakt:
Tobias.ellenberger@dotag.ch / Tobias Ellenberger

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