08.30 – 09.00 | Ankommen / Begrüssungskaffee |
09.00 – 10.30 | Keynote lV: Gender – Jenseits der Binarität Prof. Dr. Barbara Lesjak |
09.00 – 10.30 | Keynote V: Paradoxien der Führung – Richtig führen ist immer falsch! Klaus Eidenschink |
10.30 – 11.00 | Kaffeepause |
11.00 – 12.30 | Session 3 (Wahl aus Panels und Workshops) |
12.30 – 14.00 | Mittag |
14.00 – 15.30 | Session 4 (Wahl aus Panels und Workshops) |
15.30 – 15.50 | Kaffeepause |
15.50 – 16.35 | Keynote Vl: Die Krise der Macht ist eine Krise der Zugehörigkeit Theresia Volk |
16.35 – 16.45 | Verabschiedung und Abschluss |
Prof. Dr. Barbara Lesjak
Zusammenfassung:
In vielen Organisationen hat sich in den letzten Jahren mehr oder weniger die Vorstellung etabliert, dass das „Gendern“ als Prinzip im Umgang miteinander eine Kultur der Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern begünstigen möge. Um diesem Phänomen auf die Spur zu kommen, wird die Fragestellung verfolgt, wie gerechte Geschlechterverhältnisse zustande kommen (sollen) und wie man überhaupt mit Unterschieden umgehen soll, sodass die jeweils Beteiligten aufgrund ihres Geschlechts nicht benachteiligt oder bevorzugt werden. Zunächst wird der Genderbegriff vor dem Hintergrund seines rechtlichen Referenzrahmens beschrieben – was bedeutet „Gender“ und was ist mit „Genderkompetenz“ gemeint? Im nächsten Schritt wird untersucht, welche Form der Vermittlung von Genderkompetenz in der Praxis zu welchen Wirkungen führt bzw. ob der Prozess der Wahrheitsfindung in Richtung mehr Gerechtigkeit eher normativ oder eher prozesshaft zu gestalten wäre. Am Ende wird auf das Thema noch ein kritisches Blitzlicht geworfen – welche Narrative sind hier vorherrschend und was sagen sie uns über den Umgang mit Unterschieden aus?
Zur Person:
Professorin für Schulentwicklung und Führung (PH Kärnten) seit 2022; freiberufliche Trainerin, Beraterin, Lektorin an Universitäten.
Arbeitsschwerpunkte in Training und Beratung: Teamentwicklung, Leadership-Training, partizipative Führung, Konfliktmanagement, Organisationsentwicklung, Coaching, Supervision, Mediation
Aus- und Weiterbildungen: Studium Philosophie und Gruppendynamik an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt, Ausbildung in Training und Beratung (Österreichische Gesellschaft für Gruppendynamik und Organisationsberatung (ÖGGO), seit 2007 Lehrtrainerin); seit 2020 eingetragene Mediatorin nach § 8 Zivilrechts-Mediations-Gesetz
Berufliche Stationen: Professorin für Schulentwicklung und Führung (PH Kärnten) seit 2022, Politisches Mandat im Kärntner Landtag (2004-2018), Assistenzprofessorin an der Universität Klagenfurt, Abteilung Organisationsentwicklung und Gruppendynamik, Fakultät für interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (2001-2013), Sozialwissenschaftliche Forschung (Schulentwicklungsforschung, Evaluationsforschung, Interventionsforschung (1998–2013)).
Kontakt:
office@barbaralesjak.at
Webseite:
www.barbaralesjak.at
Klaus Eidenschink
Zusammenfassung:
Mit Hilfe der Unterscheidung Autorität, Führung und Macht werden Möglichkeiten und Begrenzungen von Einfluss in Organisationen untersucht. Dabei wird die These vertreten, dass Entscheidungen – als wichtigste Form von Einflussnehmen – immer janusköpfig sind. Führung kann nie nur sachlich richtig liegen, sozial motivieren und künftige, positive Wirkungen erzielen. Einflussnehmen in Organisation wird so zur Bereitschaft, durch das Lösen von Problemen neue und andere Probleme zu schaffen. Gestaltung von unwahrscheinlichen Kooperationen und Regulation von wahrscheinlichen Konflikten wird zu einem paradoxen Vorgang, der sich selbst permanent schwächt und daraus Stärke gewinnen muss.
Zur Person:
Organisationsberater, Coachausbilder, Exekutive-Coach, Publizist. Studium der Theologie, Philosophie und Psychologie Leiter von «HEPHAISTOS, Coaching-Zentrum München», Fortbildungsinstitut. Betreiber des Theorie-Portals „Metatheorie der Veränderung“. Coaching von Top-Managern und Unternehmensinhabern in Fragen der Konfliktbewältigung, Changemanagement und Persönlichkeitsentwicklung.
Kontakt:
info@Eidenschink.de
Webseite:
www.Eidenschink.de I www.metatheorie-der-veraenderung.info
Theresia Volk
Zusammenfassung:
Die Keynote beleuchtet die Krise der klassischen Macht in Organisationen: Das Interesse an Machtpositionen, die sogenannte Führungsmotivation, lässt nach. Gleichzeitig sinkt die Zustimmung zu formalen Machtstrukturen. Nicht zuletzt ist eine Diffusion klassischer Vorgesetztenmacht zu konstatieren: Wer was wo bestimmen darf, ist unübersichtlich geworden.
Aus der Praxis des Change-Managements wird reflektiert, welchen Anteil daran eine ganz andere Entwicklung hat: die der arbeitsweltlichen Flexibilisierung. Klassische organisationale Zugehörigkeitsformen, wie das Team (sozial), die eigene Berufsrolle (professionell) oder die Identifikation mit einem übergeordneten Ganzen (ideell), schwinden. Die verbindliche Zugehörigkeit zu einem sozialen, professionellen oder ideellen „Wir“ ist aber nicht Folge, sondern Voraussetzung für verbindliche und gelingende Machtbeziehungen, so die These. Denn Grundlage für Autorität ist eine externe Größe, an der sich diejenigen, die Autorität ausüben, wie diejenigen, die ihr folgen, gemeinsam orientieren (Hannah Arendt). Wo Zugehörigkeiten aber fehlen, verfällt auch die Haltbarkeit von Macht.
Zur Person:
Theresia Volk berät Persönlichkeiten und Unternehmen in ihren Entscheidungs- und Entwicklungsprozessen. Sie kennt die Innenansichten von Organisationen aus eigener langjähriger Führungserfahrung. Mehr als die Hälfte der DAX-Unternehmen gehört zu ihrem Kundenkreis, ebenso wie Institute und Hochschulen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Als Rednerin und Autorin – 2011 nominiert für den deutschen Wirtschaftsbuchpreis – setzt sie Impulse bei aktuellen Zukunftsfragen für Unternehmen und Gesellschaft.
Kontakt:
thv@theresia-volk.de
Webseite:
www.theresia-volk.de
Zusammenfassung:
In unserem Beitrag werden wir einen zweiten Blick auf ausgewählte Ergebnisse unserer empirischen Forschungen zum „New Organizing“ (Groth et al. 2021) werfen. Nicht überraschend rücken die oftmals beobachteten Bestrebungen zur „Abschaffung“ von Hierarchie und der Führung in das Blickfeld. Dies (über-)forderte die beteiligten Akteure in mindestens drei Hinsichten:
Alle hier nur angedeuteten Phänomene sind als Folge einer recht undifferenzierten Verwendung (und Anwendung) des Konzepts Selbstorganisationen zu sehen. Lohnenswert erscheint es uns – ganz im Einklang mit dem Tagungsthema – diese stärker unter den Gesichtspunkten „Macht“ zu reflektieren. Theoretisch fußt unsere Reflexion auf einer von Luhmann (1988, 2000) vorgeschlagenen Differenzierung. Dabei werden Reputation, Führung und Autorität als sachlich, soziale und zeitliche Möglichkeiten der Einflussgenerierung betrachtet und von Machtstrategien abgegrenzt.
Zur Person:
Mag. Dr. Gerhard P. Krejci, Jahrgang 1963. Arbeitete 17 Jahre in verschiedensten Funktionen in IT-Abteilungen, studierte zunächst Betriebswirtschaft (WU Wien) und promovierte in Interventionswissenschaften (Universität Klagenfurt, Dissertation: „Paradoxien globaler Projektteams“). Seit 2004 selbstständiger Organisationsberater, Trainer und Coach (seit 2010 bei Simon, Weber and Friends). Arbeitsschwerpunkte: Systemische Organisationsberatung, Führung, Teams, Projektmanagement und Interkulturalität. Lehrtrainer für Gruppendynamik (ÖGGO) und Organisationsberatung, Lektor an verschiedenen Universitäten und Fachhochschulen. Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Gruppendynamik und Organisationsberatung (ÖGGO) und im Club-Systemtheorie.
Kontakt:
krejci@simon-weber.de
Website:
www.simon-weber.de I www.forTeamsAndLeaders.at I www.oeggo.at
Zusammenfassung:
Mit Hilfe der Unterscheidung Autorität, Führung und Macht werden Möglichkeiten und Begrenzungen von Einfluss in Organisationen untersucht. Dabei wird die These vertreten, dass Entscheidungen – als wichtigste Form von Einflussnehmen – immer janusköpfig sind. Führung kann nie nur sachlich richtig liegen, sozial motivieren und künftige, positive Wirkungen erzielen. Einflussnehmen in Organisation wird so zur Bereitschaft, durch das Lösen von Problemen neue und andere Probleme zu schaffen. Gestaltung von unwahrscheinlichen Kooperationen und Regulation von wahrscheinlichen Konflikten wird zu einem paradoxen Vorgang, der sich selbst permanent schwächt und daraus Stärke gewinnen muss.
Zur Person:
Klaus Eidenschink, Organisationsberater, Coachausbilder, Exekutive-Coach, Publizist. Studium der Theologie, Philosophie und Psychologie Leiter von «HEPHAISTOS, Coaching-Zentrum München», Fortbildungsinstitut. Betreiber des Theorie-Portals „Metatheorie der Veränderung“. Coaching von Top-Managern und Unternehmensinhabern in Fragen der Konfliktbewältigung, Changemanagement und Persönlichkeitsentwicklung.
Kontakt:
info@Eidenschink.de
Webseite:
www.Eidenschink.de I www.metatheorie-der-veraenderung.info
Zusammenfassung:
Die Ungleichbehandlung von Frauen im Arbeitsleben hat vielerlei Ursachen. Eine davon ist die in unserer Gesellschaft etablierte Kleider- und Aussehensordnung, die Frauen die schwerpunktmäßige Zuständigkeit fürs Gutaussehen zuweist. Männer sind im Arbeitsleben, und sonst, oft vergleichsweise unauffällig und mehr oder weniger „uniformiert“ gekleidet, und besondere Kennzeichen wie Marken und teure Qualität lenken die Aufmerksamkeit mehr auf Status als auf die individuelle Körpererscheinung. Dagegen sind Frauenmode sowie Schmuck- und Kosmetikstandards so angelegt, dass sie die Aufmerksamkeit auf den Körper und die individuellen Stilentscheidungen von Frauen lenken. Dies lädt – auf der Ebene objektiver Interaktionssignale, nicht unbedingt subjektiver Absicht – die Berufsteilnahme von Frauen mit dem double bind oder der widersprüchlichen Doppelbotschaft auf: „Ich sehe zwar super aus, aber ich will auf keinen Fall auf mein Aussehen hin beurteilt werden!“
Zur Person:
Dr. habil. Barbara Kuchler ist Soziologin, Systemtheoretikerin und Systemische Familientherapeutin. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät für Soziologie der Universität München und betreibt den Blog «Familienknatsch». Sie beschäftigt sich mit Geld und Finanzen, Politik und Macht, Liebe und Familie, und sie wechselt öfter zwischen einer soziologisch-begrifflichen und einer systemisch-praktischen Sichtweise hin und her.
Zusammenfassung:
In vielen Organisationen hat sich in den letzten Jahren mehr oder weniger die Vorstellung etabliert, dass das „Gendern“ als Prinzip im Umgang miteinander eine Kultur der Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern begünstigen möge. Um diesem Phänomen auf die Spur zu kommen, wird die Fragestellung verfolgt, wie gerechte Geschlechterverhältnisse zustande kommen (sollen) und wie man überhaupt mit Unterschieden umgehen soll, sodass die jeweils Beteiligten aufgrund ihres Geschlechts nicht benachteiligt oder bevorzugt werden. Zunächst wird der Genderbegriff vor dem Hintergrund seines rechtlichen Referenzrahmens beschrieben – was bedeutet „Gender“ und was ist mit „Genderkompetenz“ gemeint? Im nächsten Schritt wird untersucht, welche Form der Vermittlung von Genderkompetenz in der Praxis zu welchen Wirkungen führt bzw. ob der Prozess der Wahrheitsfindung in Richtung mehr Gerechtigkeit eher normativ oder eher prozesshaft zu gestalten wäre. Am Ende wird auf das Thema noch ein kritisches Blitzlicht geworfen – welche Narrative sind hier vorherrschend und was sagen sie uns über den Umgang mit Unterschieden aus?
Zur Person:
Prof. Dr. Barbara Lesjak, Professorin für Schulentwicklung und Führung (PH Kärnten) seit 2022; freiberufliche Trainerin, Beraterin, Lektorin an Universitäten.
Arbeitsschwerpunkte in Training und Beratung: Teamentwicklung, Leadership-Training, partizipative Führung, Konfliktmanagement, Organisationsentwicklung, Coaching, Supervision, Mediation
Aus- und Weiterbildungen: Studium Philosophie und Gruppendynamik an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt, Ausbildung in Training und Beratung (Österreichische Gesellschaft für Gruppendynamik und Organisationsberatung (ÖGGO), seit 2007 Lehrtrainerin); seit 2020 eingetragene Mediatorin nach § 8 Zivilrechts-Mediations-Gesetz
Berufliche Stationen: Professorin für Schulentwicklung und Führung (PH Kärnten) seit 2022, Politisches Mandat im Kärntner Landtag (2004-2018), Assistenzprofessorin an der Universität Klagenfurt, Abteilung Organisationsentwicklung und Gruppendynamik, Fakultät für interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (2001-2013), Sozialwissenschaftliche Forschung (Schulentwicklungsforschung, Evaluationsforschung, Interventionsforschung (1998–2013)).
Kontakt:
office@barbaralesjak.at
Webseite:
www.barbaralesjak.at
Dr. Hans-Joachim Gergs
Führung zwischen Zustimmung und Zwang –
Mit „ambidexterious Leadership“ Paradoxien bewältigen und die Transformation erfolgreich gestalten
Unternehmen, Organisationen und öffentliche Verwaltungen stehen gegenwärtig vor tiefgreifenden Transformationsprozessen oder befinden sich bereits mittendrin. Die voranschreitende Digitalisierung, der demographische Wandel und der Umbau hin zu Klimaneutralität lösen weitreichende Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft aus und betreffen Geschäftsmodelle, Prozesse, Produkte und Dienstleistungen. Die Transformation erhöht die innerorgansiationalen Spannungen erheblich und stellt Führungskräfte vor eine Reihe von paradoxen Entscheidungssituationen: Wie kann die Innovationsfähigkeit gesteigert, und zugleich das laufende Geschäft abgesichert werden (Zukunft vs. Gegenwart)? Wie kann die Veränderungsfähigkeit erhöht und zugleich der innere Zusammenhalt aufrechterhalten werden (Wandel vs. Stabilität)?
Führungskräfte müssen, die sich verstärkenden Spannungen in den Organisationen erkennen und die mit der Transformation verbundenen Konflikte und Machtprozesse aktiv gestalten. Stellt sich die Frage wieviel Partizipation und Zwang es zur Umsetzung der Transformationsziele braucht und welche Form der Führung dafür angemessen ist. Ein erfolgreicher Transformationsprozess kann unserer Ansicht nach nur gelingen, wenn es die Führung schafft zwischen Zustimmung und Zwang, Innovation und Kerngeschäft, Stabilität und Wandel zu balancieren. Zum produktiven Umgang mit diesen Spannungsverhältnissen kann das von der GfeO entwickelte ambidextre Führungsmodell „Die vier Hüte der Führung“ hilfreich sein.
Der Workshop gliedert sich in drei Phasen:
Zur Person:
Kontakt:
hansjoachim.gergs@gfeo.eu
Website:
http://www.gfeo.eu
Wie gestalten wir gemeinsam zukunftsfähige Organisationen?
Von Entscheidungsmacht über Menschen hin zu Gestaltungsmacht mit Menschen!
Die aktuelle Realität ist geprägt von vielfältigen Krisen, sowie komplexen und unvorhergesehenen Veränderungen. Konventionelle, hierarchische Führungskonzepte stoßen an Ihre Grenzen und Macht über Menschen reicht allein nicht mehr aus, um komplexe Veränderungen zu bewältigen. Stattdessen gewinnt Macht mit Menschen an Bedeutung. Das Freiburger Modell der Zukunftsfähigkeit identifiziert drei Kriterien Sinn, Vertrauen und Agilität, die ausschlaggebend für die Zukunftsfähigkeit von Organisationen sind und anhand von acht Erfolgsfaktoren gefördert werden. Einige dieser Erfolgsfaktoren helfen Führungskräften, durch Gestaltungsmacht mit Menschen die Potenziale Ihrer Organisation zu entfalten. Wir bieten Ihnen zwei einprägsame Bilder und erarbeiten daran gemeinsam die wesentlichen Hebel, um Organisationen zukunftsfähiger zu machen. In kleinen Reflektionsgruppen leiten wir daraus ab, wie sich Entscheidungsmacht und Gestaltungsmacht in Organisationen verändern muss, um zukünftige Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen. Zuletzt illustrieren wir diese Veränderungen anhand eines Praxisbeispiels eines mittelständigen Unternehmens aus der Medizintechnik, der seine Organisationen in den letzten drei Jahren systematisch auf Zukunftsfähigkeit ausgerichtet und damit seine Innovationsfähigkeit systematisch gesteigert hat.
Seien Sie dabei und gestalten Sie mit uns die Organisationen von Morgen!
Dr. Peter Behrendt
Zur Person:
Peter Behrendt ist Gründer und Geschäftsführer des Freiburg Instituts und Coachingzentrums Freiburg. Dort promovierte und berät er als Organisationspsychologe zu Erfolgsfaktoren von Führung, Coaching und Innovation. Er besitzt Ausbildungszertifikate in Coaching, Mediation und Organisationsentwicklung. Als Personalleiter nahm er 2010 und 2011 den “Great Place to Work-Award” entgegen. Beim Deutschen Coachingpreis 2012 und 2014 wurden seine innovativen Beiträge zur Führungs- und Coachingforschung ausgezeichnet. 2016 wurde er zu den TOP-Coachs von Deutschland gewählt.
Kontakt:
Peter.behrendt@freiburg-institut.com
Website:
https://freiburg-institut.de/
https://zukunftsfähigkeit.eu/
Alexander Holicki
Zur Person:
Alexander Holicki ist Psychologe sowie zertifizierter systemischer und agiler Coach und beschäftigt sich mit den Themen der Agilität, Innovation und Organisationsentwicklung. Die Verknüpfung von Fachwissen und Praxisbezug ist ihm in seiner Arbeit ein wichtiges Anliegen. Als Coach und Berater begleitet er Menschen und Organisationen bei Veränderungs- und Entwicklungsprozessen.
Kontakt:
Alexander.holicki@freiburg-institut.com
Website:
https://freiburg-institut.de/
https://zukunftsfähigkeit.eu/
Guido Czeija
Hierarchische Macht verliert in Organisationen zunehmend an Bedeutung.
Ein Blick auf Führung und situativ zu verteilende Machtverhältnisse.
Hierarchische Macht hat als Steuerungsmechanismus in Organisationen massiv an Bedeutung verloren.
Bis vor wenigen Jahren konnte man sich auf den hierarchischen Ordnungsrahmen verlassen, um Entscheidungsfähigkeit zu erhalten und Orientierung zu gewinnen. Die zunehmende Eigenkomplexität von Organisationen allerdings überfordert die überlieferten Verhaltensgewohnheiten und Koordinationsmechanismen der Beteiligten. Um leistungsfähig zu bleiben, setzen Organisationen daher zunehmend auf laterale Kooperationen, teamförmige oder netzwerkartige Steuerungsformen.
Dadurch entstehen Räume, die nicht hierarchisch geordnet sind, sondern «leer» (D. Baecker) von handlungsbestimmenden Strukturen.
Die Leistungsfähigkeit einer Organisation hängt nun davon ab, dass diese Räume produktiv bespielt werden und alle Beteiligten mit den erheblich verschobenen Einflussverhältnissen umgehen können. Eine dazu passende Perspektive versteht Führung systembezogen und nicht als Eigenschaft einer Führungskraft (R. Wimmer).
In diesem Workshop diskutieren wir
Eingangs werden als Grundlage zur Diskussion Praxisfälle sowie einige daran anknüpfende Leitthesen vorgestellt.
Zur Person:
Guido Czeija arbeitet als Organisationsberater, Trainer und Coach. Zu seinen Schwerpunkten zählen die Entwicklung von Führung und Führungskräften sowie die Beratung von Organisationen bei der Gestaltung von Veränderung.
Daneben leitet er seit vielen Jahren den Universitätslehrgang „Interpersonelle Kommunikation“ an der Universität Salzburg und ist im Vorstand der Österreichischen Gesellschaft für Gruppendynamik und Organisationsberatung (ÖGGO).
Kontakt:
guido.czeija@komunariko.at
Website:
http://www.komunariko.at
An den Schalthebeln der Macht ist es wie am kalten Buffet: Gelegenheit macht gierig.
Dieser Workshop untersucht, warum das so ist und ob es auch anders gehen könnte.
So wie sich Gesellschaften nach Wirtschaftssystem, Sozialstruktur, religiöser oder ideologischer Ausrichtung etc. unterscheiden, so differenzieren und ordnen sich auch Organisationen in verschiedensten Formen: Klassische Ein- bzw. Mehrlinienorganisationen stehen historisch jüngeren Projekt- und Matrixorganisationen gegenüber und diese blicken mehr oder weniger neidisch auf jüngste, tatsächlich oder scheinbar innovative, Neukonzeptionen.
Unabhängig von der jeweiligen Form, die sich eine Organisation gibt, dreht sich sowohl die Theorie zu Einfluss in Organisationen als auch die täglich gelebte Praxis der Organisation ganz zentral um Macht. Und damit um jene geschriebenen und ungeschriebenen Regeln, die bestimmen, wer auf welche Weise entscheidet, wie das «Spiel» heisst, wie es gespielt wird, wer mitspielt und was es letztlich zu gewinnen gibt.
In diesem Workshop wird praktisch untersucht, welchen Effekt machtbezogenen Vorentscheidungen auf die Entwicklung von Ordnungsstrukturen in Organisationen haben. Und es wird der Frage nachgegangen, ob und wann eine Reflexion auf Werte wie Gerechtigkeit und Fairness etwas mit Macht macht.
Susanne Schinko-Fischli
Zur Person:
Susanne Schinko-Fischli ist Psychologin, Schauspielerin und Autorin. Sie arbeitet als selbstständige Trainerin im Bereich soziale Kompetenzen mit den Schwerpunkten Angewandte Improvisation und Gruppendynamik. Als Dozentin tätig ist sie u.a. an den Universitäten Graz und Liechtenstein, an der FHNW und der ZHAW. Aktuelle Publikationen: «Online Workshops mit Angewandter Improvisation» und «Angewandte Improvisation für Coaches und Führungskräfte» bei Springer.
Kontakt:
office@cocreative.ch
Website:
http://www.cocreative.ch
Dr. Claudius Fischli
Zur Person:
Studium der Angewandten Psychologie Universität Zürich; Weiterbildung Harvard Extension School; Körpertherapeut; Gruppendynamiker und Lehrtrainer ÖGGO.
Lehrjahre als Mitarbeiter, Projektleiter und Führungskraft in namhaften internationalen Organisationen. Seit 2003 selbständiger Trainer und Berater. 2013 Gründung L3 Institut für gruppendynamisch fundiertes Organisations- und Führungslernen, St. Gallen.
Kontakt:
fischli@fischli-leadership.ch
Website:
http://www.fischli-leadership.ch
http://www.L-drei.ch
Hans-Ueli Schlumpf
Ein erfolgsentscheidender Aspekt der Teamkultur ist der Umgang mit Machtdynamiken.
Der Workshop lädt zur Reflexion ein, um Licht ins Dunkel zu bringen.
In jedem Team bilden sich aufgrund unterschiedlicher Charakteren der Mitglieder «mächtigere» und «weniger mächtige» Positionen heraus. Dies birgt grosse Risiken für Konflikte, Demotivation, Absenzen oder Fluktuation, wenn Machtdynamiken tabuisiert werden und sich Verhaltensmuster festfahren.
Ein selbstorganisiertes Team muss nicht nur Aufgaben erfüllen, sondern die Mitglieder sollten auch in der Lage sein, sich gemeinsam weiterzuentwickeln; d.h. aus ihren eigenen Erfahrungen zu lernen, sich Feedback zu geben und ihr Verhalten zu reflektieren und dadurch die Kommunikation und Prozesse zu verbessern, Probleme und Konflikte zu lösen sowie Leistung und Ergebnisse zu fördern. Dazu gehört ein bewusster Umgang mit Machtdynamiken; mit dem Ziel, alle Beteiligten zu «ermächtigen und «Macht als Gestaltungskraft» zu nutzen.
Im Workshop werden Rollen- und Machtdynamiken in Teams auf dem Hintergrund des Rangdynamischen Positionsmodells (R. Schindler) beleuchtet. Kurze theoretische Impulse bieten Orientierung und regen Teilnehmende zur Reflexion eigener Erfahrungen in Teamsituationen an. Die moderierte Simulation eines Teamsettings macht individuelle Wahrnehmung und den gemeinsamen Umgang mit Macht auf erlebbare Weise transparent.
Zur Person:
Mit einem wirtschaftlichen und pädagogischen Hintergrund ist Hans-Ueli Schlumpf als Coach und Organisationsberater branchenübergreifend tätig. Autor «Dialog- und Lernkultur in Organisationen» (2019). Publikationen zu «Macht in der Selbstorganisation». Vorstandsmitglied Berufsverband für Coaching, Supervision und Organisationsberatung und Association of National Organisations for Supervision in Europe. Mitglied SGO.
Kontakt:
office@cciel.ch
Website:
http://www.cciel.ch
Der agile Abyss – Machtvakua und verbannte Gefühle
Boris Mackrodt
Wir planen eine Reise in den Abgrund des Ungeklärten, der Machtvakua und der verbannten Gefühle in der agilen Arbeitswelt – und wie man wieder auftaucht.
Agile Organisationsformen funktionieren durch neue Rollen, neue Regeln und eine neue Taktung, die die zeitlichen Erwartungen im Produktionsprozess (und deren Erwartbarkeit) strukturiert.
Wo Macht in der Hierarchie zumindest formal an Positionen gebunden ist und in Krisen schnell aktiviert werden kann, scheint bei agilen Methoden die Machtfrage je nach Blickwinkel „überwunden“ oder eher ausgeklammert und wegkürzt.
So kommen zu den neuen Vorteilen (höhere Produktionsflexibilität, bessere Integration der Kundenperspektive, freundliche Umgangsformen) neue Probleme.
Zum Beispiel Teams, die sich regelmäßig in ihrer Leistungsfähigkeit überschätzen, und dann nicht fristgerecht liefern, was zum Folgeproblemen in der Organisation führt – und scheinbar dafür verantwortlich sind. Warum ist das so und welche Einflüsse wirken? Wer hat hier eigentlich das Sagen?
In unserem Workshop wollen wir Organisationsdynamiken Stimme und Gesicht geben, die das agile Modell herausfordern.
Zugleich wollen wir als Mitarbeitende und Führungspersonen nachspüren, welche Gefühle entstehen, wenn sich das Modell gegen die Realität bewähren muss (z.B. durch Mitarbeiterwechsel, Investoren- und Kundendruck, Durchgriff der Hierarchie, die doch nicht verschwunden ist). Und wie es wirkt, wenn Macht-, Intimitäts- und Zugehörigkeitsprobleme aus dem Blick geschoben, „weggemacht“ und/oder tabuisiert werden. Diese Zone des Nicht-Reflektierten, der verbannten Gefühle und der Machtvakua nennen wir den „agilen Abyss“.
An einem Fallbespiel wollen wir dann untersuchen, welche Klärungen notwendig waren, um in einem agilen Unternehmen Macht und Einfluss klarer und verlässlicher zu gestalten, um sie vor dem agilen Abyss zu bewahren.
Die abschließende Diskussion sorgt für den Austausch von Erfahrungen und Einsichten unter der Teilnehmenden des Workshops.
Zur Person:
Boris Mackrodt arbeitet als Berater, Team- und Organisationsentwickler für IT- und andere Technologieunternehmen.
Zuvor er hat als Führungskraft in Kommunikationsagenturen gearbeitet. Der Gruppendynamiker hat den MAS Organisationsdynamik der FHNW erworben sowie Abschlüsse als Betriebswirt und PR-Berater.
Kontakt:
mackrodt@targetcommunications.de
Kopplung formaler Macht an eine Position in der Hierarchie war früher passend.
Um in dynamischen Märkten zu bestehen, braucht es andere Ansätze.
Dynamische Märkte erfordern Führungssysteme, welche sich flexibel den sich verändernden Kontextbedingungen anpassen. Dies bedingt, dass formale Macht nicht mehr statisch verteilt, sondern ebenso dynamisch mit den Erfordernissen beweglich bleibt. Formale Macht, so die Idee, soll direkt mit der Wertschöpfung gekoppelt werden.
Ein einfacher Zugang, um über die Verteilung von Macht zu sprechen ist die Methode Delegation Poker, welche die Teilnehmenden in diesem Workshop kennen lernen. Während der konkreten Anwendung erleben und diskutieren wir gemeinsam, was die Methode mit uns macht und wozu sie in der eigenen Organisation eingesetzt werden kann. Teilnehmende können eigene Cases einbringen, welche wir unter Anwendung von Delegation Poker besprechen.
Für die folgenden Thematiken eignet sich Delegation Poker:
Serge Bärtschi
Zur Person:
Serge Bärtschi arbeitet bei der Schweizerischen Post in der Organisationsentwicklung, ist Objective-Lead «Neue Organisationsformen» sowie Mitglied des Kernteams der «Agilen Befähigungslandschaft». Er berät und begleitet Menschen und Organisationen auf dem Weg in die Agilität und/oder Selbstorganisation. Seine Passion ist das Ermöglichen von flexiblem und wirkungsvollem Arbeiten mit Spass.
Kontakt:
serge.baertschi.2@post.ch
Website:
https://www.linkedin.com/in/sergebaertschi/
Zuzana Dérer
Zur Person:
Zuzana Dérer arbeitet bei der Schweizerischen Post in der Organisationsentwicklung, ist Objective-Lead «Neue Arbeitswelten» sowie Mitglied des Kernteams «Kultur von morgen». Sie durchbricht gerne alte Muster, entwickelt Kulturimpulse und bekommt hin und wieder einen Mutanfall. Speakerin zu Kultur- und New Work Themen.
Kontakt:
zuzana.derer@post.ch
Lukas Walser
Das bessere Argument zählt! Oder ist es doch der Chef, der entscheidet? Oder sind eher diejenigen im Vorteil, welche die informellen Spielregeln kennen?
Entscheidungen sind organisationale Phänomene, welche in den letzten Jahren deutlich prominenter in Publikationen und Diskursen behandelt wurden. Manche fordern, dass sich selbstorganisierte, möglichst heterarchische und autoritätsarme Arbeitsformen, positiv auf die Entscheidungsgüte auswirken. Andere wiederum appellieren für den Einsatz von fachspezifischen Entscheidungstools, um Informationen zu generieren, strukturieren und Entscheidungen einzuleiten. Eine dritte Gruppe fordert, dass bei kollektiven Entscheidungsprozessen das Hauptaugenmerk auf sozial-kommunikative Prozesse gelegt werden soll.
In diesem Workshop werden wir uns mit diesen drei Logiken der Entscheidungsfindung beschäftigen: Im Rahmen der fachlichen Logik wird versucht Entscheidungen mittels fachspezifischen Wissensquellen und Verfahren herbeizuführen. Diese Logik wird auch als Sachlogik bezeichnet. In einer organisationalen Logik wird Entscheidungen entlang von Entscheidungsprämissen (Programme, Personal, Kommunikationswege) herbeigeführt. Diese Logik wird als Struktur-Logik bezeichnet. Die Prozess-Logik wiederum berücksichtig die meist kaum offensichtlichen sozialen und kommunikativen Prozesse innerhalb des Kollektivs.
Aus jeder dieser Logiken kann Macht gewonnen werden. Jede dieser Logiken steht in einem wechselseitigen Abhängigkeitsverhältnis zu den jeweils anderen beiden. Jede dieser Logiken kann sich in Anlehnung an Becker sowohl ermächtigend, als auch restringierend auf die jeweils anderen Logiken auswirken.
Im Rahmen dieses Workshops werden wir uns nach einem kurzen theoretischen Input mit Hilfe Vespers Einflussmatrix an die daraus ergebenden Machthierarchien herantasten.
Zur Person:
Lukas Walser ist Wissenschaftlicher Assistent im Institut Sozialplanung, Organisationaler Wandel und Stadtentwicklung an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW und Supervisor. Arbeitsschwerpunkte: Organisationaler Wandel, Organisations- und Gruppendynamik. Gegenwärtig beschäftigt er sich leidenschaftlich mit Entscheidungsprozessen, insbesondere mit Formen der kollektiven Entscheidungsfindung. Studium in Sozialer Arbeit, Master – Schwerpunkt Soziale Innovation.
Kontakt:
lukas.walser@fhnw.ch
Zusammenfassung:
Agile Ansätze thematisieren Macht weder bezogen auf das agile Set Up noch auf die Transformation zur agilen Arbeitsform. In einer mehrjährigen Fallstudie zur agilen Transformation eines Ingenieurbetriebs haben wir daher gezielt darauf geschaut, ob und wie sich Macht verändert. Wir können zeigen, wie die ehemals stark hierarchische Führung in vielen kleinen Schritten Macht abgibt und neue Rollen und Entscheidungsgefäße für eine breitere Verteilung von Macht und Verantwortungsübernahme geschaffen werden. Aber Abgabe von Macht garantiert noch nicht ihre Übernahme durch vormals weniger Mächtige. Anderen wiederum wird Macht regelrecht weggenommen – mit den erwartbaren Widerständen. Aus unserer Fallstudie schließen wir, dass Macht weiterhin Bestand hat und in einer agilen Organisation in veränderter Gestalt bestehen bleibt. In agilen Transformationen sollte daher darauf geachtet werden, wie sich Macht verändert und im Sinne der Veränderung optimal verteilt und eingesetzt werden kann.
Zu den Personen:
Johann Weichbrodt ist promovierter Organisationspsychologe und Senior Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW, Institut für Kooperationsforschung und -entwicklung. Dort hat er die Co-Leitung des Teams „Führung und Entwicklung in der flexiblen und agilen Arbeitswelt“ inne. Er forscht und unterrichtet zu Fragen der Führungs- und Organisationsentwicklung mit Fokus auf mobil-flexibles Arbeiten, Selbstorganisation und agile Zusammenarbeit.
https://www.fhnw.ch/de/personen/johann-weichbrodt
Katrina Welge ist Dozentin an der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW, Institut für Kooperationsforschung und -entwicklung mit Arbeitsschwerpunkt Neue Arbeitsformen und Hybrid Coaching. Sie verantwortet für die Forschungsgruppe Gestaltung flexibler Arbeit das Thema Führung und engagiert sich als Organisationsberaterin & Agile E-Coach für innovative Führungs- und Veränderungsgestaltung komplexer Transformationsprozesse.
Zusammenfassung:
In diesem Beitrag geht es um das Verhältnis des persönlichen Wachstums der einzelnen Person und dem Anspruch der Organisation, dass die Akteure bestmöglich zu ihrem Zweck beitragen sollen. Wie gestaltet sich das Verhältnis von Mensch und Organisation, wenn nicht nur eine spezifische Arbeitsleistung erwartet wird, sondern eine einzelne Person ihre Kreativität oder „das ganze Selbst“ in die Organisation einbringen soll? Welche Konflikte und Chancen ergeben sich, wenn die Organisation erwartet, dass sich „das Mindset“ oder „das Selbst“ der Akteure weiter entwickeln soll?
Zielt nicht ursprünglich ein Großteil der Arbeit in Human Resources darauf ab, dass sich Personen entwickeln, um den Anforderungen der Organisation gerecht zu werden? Ist es auch möglich, dass es die Aufgabe der Organisation ist, dass sich die Akteure in Freiheit entwickeln? Was bedeutet es für unser Verständnis von Organisationen, wenn wir die Kontroverse wechselseitig denken? Der Beitrag geht der Frage nach, inwieweit sich Grundannahmen über das Verhältnis von Organisation und Person ändern.
Diese Frage erörtern wir anhand von konkreten Fällen aus der Beratungspraxis. Zum Zeitpunkt der Tagung präsentieren wir die Ergebnisse einer Pilotstudie, die qualitativ und quantitativ beleuchtet, wie Organisationen die neuen Lernherausforderungen an der Schnittstelle Person und Organisation bewältigen.
Zur den Personen:
Johannes Willms ist Organisationsberater und Executive Coach. In seiner Arbeit verbindet er die persönliche und professionelle Entwicklung und hilft, eine neue Führungsqualität zu verwirklichen. Seine Ausbildung hat er bei Pionieren für transformatives Lernen und Beratung gemacht. Er lernte Dialogische Beratung bei Martina Gremmler-Fuhr und Reinhard Fuhr am Gestaltzentrum Göttingen. Eine vertiefende Coaching Ausbildung im Immunity to Change Ansatz erhielt er bei den Harvard Psychologen Robert Kegan und Lisa Lahey. Als Trainer bildet er Coaches in den transformativen Assessments von Leadership Circle aus. Johannes hat Pädagogik, Soziologie und Wirtschafts- und Sozialpsychologie an der Universität Göttingen studiert.
Kontakt:
mail@willmscoaching.de
Webseite:
www.willmscoaching.de
Sara Willms arbeitet als Coach und Kommunikationstrainerin mit dem Schwerpunkt Persönlichkeitsentwicklung. Mit ihren Klienten verwandelt sie schwierige Gespräche in spannende Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten. Sie hat bei Pionieren aus dem Bereich der Transformativen Entwicklung gelernt und ein vier-jähriges Training in Dialogorientierter Beratung bei Dr. Reinhard Fuhr und Dr. Martina Gremmler-Fuhr am Gestaltzentrum Göttingen absolviert. Sara ist zertifizierter Coach für den Immunity to Change Ansatz von Robert Kegan und Lisa Lahey. Sara hat Diplom-Sozialwissenschaften an der Universität Göttingen mit den Schwerpunkten Soziologie, Sozialpsychologie, Pädagogik, Arbeitsrecht und Personalwirtschaft studiert.
Kontakt:
mail@willmscoaching.de
Webseite:
www.willmscoaching.de
Zusammenfassung:
Familien und Organisationen sind gemeinhin klar voneinander unterschieden. Im Falle von Unternehmerfamilien ist das anders; diesbezüglich können wir beobachten, wie eine ungewöhnliche Verbindung entsteht: eine Familienorganisation mit formalen Strukturen der Governance, wie Regeln und Prozesse der Kommunikation und Entscheidung sowie ihrer Durchsetzung und Implementierung. Diese Strukturen können als Versuche interpretiert werden, Probleme der Macht zu lösen, die aus den hier eng verkoppelten Kontexten von Familie, Eigentum und Unternehmen entstehen. In diesem Beitrag liegt der Fokus auf der (auch beispielhaften) Beschreibung von Machtdynamiken in Unternehmerfamilien und den Formen ihrer Bearbeitung. In diesem Zusammenhang werden zwölf Fragekomplexe bzw. Schritte der Strategieentwicklung für und in Unternehmerfamilien skizziert, mit denen Machtfragen adressiert und in einer für diese Familienorganisationen angemessenen Form bearbeitet werden.
Zur Person:
Heiko Kleve, Univ.-Prof. Dr. phil., Soziologe und Sozialpädagoge sowie systemischer Berater, Coach, Supervisor und Mediator. Inhaber des Stiftungslehrstuhls für Organisation und Entwicklung von Unternehmerfamilien sowie Akademischer Direktor am Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU), Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft, Universität Witten/Herdecke. Autor und Herausgeber von zahlreichen Büchern und diversen Beiträgen zur systemischen Theorie und Praxis in den angewandten Sozialwissenschaften, etwa im Bereich der soziologischen Reflexion von Unternehmerfamilien.
Website:
http://www.heiko-kleve.de
Zusammenfassung:
Der Beitrag beschäftigt sich mit Fragen der Ausgestaltung des Einflusses der Personalentwicklung (PE) in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Als empirische Grundlage dienen dabei die im Rahmen einer organisationsethnographischen Studie in sieben KMU erhobenen Daten. Die Analyse zeigt, dass sich die PE-Arbeit innerhalb unterschiedlicher Spannungsfelder vollzieht und einen großen Einfluss auf die organisationalen Prozesse, aber auch auf menschliches Wohlergehen in der Organisation hat. Dies beruht neben der Expertise der Personaler:innen auch auf ihrer Eingebundenheit in den organisationalen Informationsfluss sowie auf der Legitimität ihrer Position im Unternehmen. Ebenfalls besteht ein erhebliches Machtpotential der PE in ihrer schützenden Wirkung auf Organisationsmitglieder sowie in ihrer Funktion als Unsicherheitspuffer. Zu den identifizierten Quellen der Ohnmacht der PE zählen ungeklärte Unstimmigkeiten mit Machthabenden, Rollenunsicherheit sowie das Nichtthematisierbare innerhalb einer Organisation. Damit die PE in KMU eine dynamische Balance zwischen organisationaler Veränderung und Stabilisierung fördern und somit einen wesentlichen Beitrag zur Überlebensfähigkeit der Organisation leisten kann, sollte sie in der Lage sein, ihr Machtpotential zu entfalten. Der Beitrag liefert mehrere Impulse für die PE-Praxis in KMU, wie bspw. eine bewusste Rollengestaltung, die als dynamischer Prozess zu verstehen ist, ein (selbst)reflexiver Umgang mit Macht- und Ohnmachtquellen sowie das Ausloten von Chancen, die Vernetzung und Professionalisierung im PE-Bereich bieten.
Zur Person:
Dr. Evelina Sander beschäftigt sich als Postdoc am Lehrstuhl für Betriebspädagogik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg mit aktuellen Fragen der Personal- und Organisationsentwicklung und koordiniert ein Forschungsprojekt zum Thema digital unterstütztes Onboarding. Darüber hinaus ist sie als Coach, Beraterin und Trainerin mit Schwerpunkten Diversity Management und interkulturelles Verstehen aktiv.
Otto-von-Guericke Universität Magdeburg Germany
Kontakt:
evelina.sander@ovgu.de
Zur Person:
Michael Dick, Prof. Dr., Dipl.-Psych. ist seit 2012 Professor für Betriebspädagogik an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg und Sprecher des Zentrums für Sozialweltforschung und Methodenentwicklung (ZSM). 2008-2012 war er als Dozent an der Hochschule für Angewandte Psychologie der FHNW aktiv. Zu seinen zentralen Forschungsthemen gehören Lernen und Entwicklung im Prozess der Arbeit, Organisations- und Personalentwicklung sowie Professionsentwicklung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf explorativer Forschung.
Kontakt:
Prof. Dr. Daniel Thiemann
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser? Eine erlebnisorientierte Reflexion der Ausgestaltung von Führung und Macht in digitalen Arbeitswelten.
Durch die Zunahme flexibler Arbeitsformen entgrenzt sich Arbeit räumlich und zeitlich immer mehr. Doch wie gehen Führungskräfte und Teams damit um, wenn Mitarbeiter*innen nicht mehr im Büro sondern verteilt im Homeoffice sitzen? Ein häufig diskutiertes Spannungsfeld betrifft die Gegenüberstellung von Vertrauen und Kontrolle. So wird einerseits gefordert, verstärkt eine Vertrauenskultur zu leben und die Selbstorganisation der Mitarbeitenden zu fördern. Andererseits umtreibt viele Führungskräfte die Angst vor Kontrollverlust.
Eine vermeintliche Abhilfe für diese Unsicherheit bietet die Kontrolle der Arbeitszeit oder -menge durch digitale Technologien. Doch welche Machtausübung ist auf Basis digitaler Kontrolle möglich und wie wird sie von den Akteuren aufgenommen bzw. akzeptiert?
In diesem Workshop werden Machtbeziehungen und digitale Formen der Kontrolle in Form verschiedener Szenarien und Rollenspiele erlebt und gemeinsam reflektiert.
Was nehmen die Teilnehmenden mit?
Zur Person:
Prof. Dr. Daniel Thiemann ist promovierter Dipl.-Psychologe und arbeitet an der ISM Köln als Professor und Studiengangsleiter für Psychology & Management. Seine anwendungsorientierte Forschung beschäftigt sich u.a. mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf Beschäftigte, Führungskräfte und Change-Management. Zudem berät er Unternehmen sowie Fach-& Führungskräfte bei der digitalen Transformation und der Einführung neuer Arbeitsformen.
Kontakt:
daniel.thiemann@ism.de
Website:
https://www.linkedin.com/in/prof-dr-daniel-thiemann/
Reflektiert mit Macht umzugehen ist wichtig, um zukunftsfähiger Führung umzusetzen. Anhand eines zweidimensionalen Bezugsrahmens spüren wir daher dem Phänomen «Macht» nach.
Der Umgang mit Macht reicht von leugnen über mystifizieren bis zu ablehnen. Allerdings: Wer führen will, kommt um machtbewusstes Handeln nicht herum. Und das geht nicht ohne einen Spürsinn für Macht.
Im Fokus des Workshops steht daher Macht in Führungssituationen, sowie die Dynamiken von Macht, bedingt durch die Trends New Work, Agilität und Selbstorganisation. Ziel ist es, aufzuzeigen und zu erleben, wie man als Führungskräfte „Macht“ reflektieren und mit diesem Wissen wirksamer handeln kann. Wir führen dafür einen Bezugsrahmen ein, der auf zwei Dimensionen beruht:
Darauf aufbauend werden wir im Workshop in kleinen Gruppen dem Phänomen Macht nachspüren und dabei individuelle Verhaltensstile erkunden. Dazu vergegenwärtigen die Teilnehmenden zunächst individuell eine soziale Situation und betrachten ihre eigenen Verhaltensweisen. Diese Betrachtung reflektieren und analysieren sie zu zweit und leiten hieraus Erkenntnisse und Fragestellungen ab. Im Plenum werden die Beobachtungen geteilt und generelle Erkenntnisse im Umgang mit Macht in Führungsrollen abgeleitet. Abschließend leiten sie anhand von Transferfragen konkrete Implikationen auf ihren Arbeitskontext ab. Begleitet und geleitet wird der gesamte Erkenntnisprozess durch Reflexionsfragen.
Oliver Haas
Zur Person:
Oliver Haas ist seit mehr als 20 Jahren in unterschiedlichen Führungsfunktionen und als Berater in den Bereichen Organisations- und Strategieentwicklung, Veränderungsarbeit sowie Führungskräfteentwicklung weltweit tätig. Er ist Redakteur der Zeitschrift Organisationsentwicklung (ZOE) und Autor zahlreicher Bücher und Fachartikel im Themenkreis Transformation, Change Management und Organisationslernen.
Kontakt:
Haas.oliver@web.de
Website:
https://www.oliverhaas.info
Prof. Dr. habil. Arjan Kozica
Zur Person:
Prof. Dr. habil. Arjan Kozica ist Professor für Organisation und Leadership an der ESB Business School (Reutlingen) und Vizepräsident der Hochschule Reutlingen. Schwerpunkte seiner Forschung sind die Transformationen von Arbeitswelten und Organisationen. Als Major der Reserve ist er an der Führungsakademie der Bundeswehr in der Führungskräfteentwicklung aktiv.
Kontakt:
arjan.kozica@reutlingen-university.de
Website:
https://www.esb-business-school.de/die-esb/personenverzeichnis/person/arjan-kozica
Karin Iten
Ein Verhaltenskodex schafft Qualitätsstandards rund um Macht.
Wie schafft er zugleich eine achtsame Team- und Führungskultur rund um Macht?
Macht verbirgt sich in allen organisationalen Prozessen. Nicht selten wird Macht zu eigenen Zwecken missbraucht: emotional, geistig, körperlich, sexuell. Nicht nur hierarchische Organisationen, sondern auch Holokratien sind vor Machtmissbrauch nicht gefeit. Sie agieren mit Verantwortungsdiffusion, wenn Machtmissbrauch als Risiko nicht explizit auf dem Radar ist. Alle Organisationen müssen das Risikomanagement rund um Macht als zentrale Herausforderung aktiv wahrnehmen. Ein ganz konkreter Weg dazu ist ein partizipativ entwickelter Verhaltenskodex mit Qualitätsstandards zum Umgang mit Macht.
Die komplexe Erwartungslandschaft, die divergierenden Wertemuster und die Risiken rund um Macht können darin anhand ganz konkreter Situationen des Alltags transparent gemacht und gestaltet werden. Ein offener und moderierter Dialog als Weg und Ziel des Verhaltenskodex zugleich, etabliert eine Fehler- und Feedback- statt eine Angstkultur rund um Macht. Ein Verhaltenskodex zielt neben der Besprechbarkeit von Macht auch auf ein Commitment zu gemeinsam ausgehandelten Qualitätsstandards im Umgang mit Macht. Ein Kodex versachlicht das Thema Machtmissbrauch, weil er keine Personen, sondern herausfordernde Situationen – denen alle in Machtgefällen begegnen -in den Fokus stellt. Statt Personen zu exponieren oder zu verändern, geht für alle darum, Risikosituationen lernend zu gestalten.
Im Workshop lernen die Teilnehmenden den Verhaltenskodex als Gestaltungsinstrument kennen und erhalten anhand von konkreten Praxisbeispielen Einblick in die Stolperseite und Erfolgsfaktoren bei dessen Erarbeitung und Implementierung. Danach lernen die Teilnehmenden ein Tool zur Risikoreflexion rund um Macht in ihrer eigenen Organisation kennen und tauschen sich dazu in Kleingruppen dazu aus.
Zur Person:
Karin Iten arbeitet als Präventionsbeauftragte des Bistums Chur und zugleich für Swiss Olympic und für die unabhängige Fachstelle für Sektenfragen Infosekta zur Prävention von Machtmissbrauch.
Nach Tätigkeiten in der Umweltbildung, Sucht- und Gewaltprävention war sie langjährige Geschäftsführerin der Fachstelle Limita zur Prävention sexueller Ausbeutung. Sie ist Umweltsystemwissenschafterin ETH und interessiert sich für Kulturwandel in Organisationen.
Kontakt:
karin.iten@swissolympic.ch
Was lässt Menschen führen und folgen? Wir erkunden mit dem psychodynamischen Modell der Rangdynamik, wie sich Macht im Hier und Jetzt konstituiert.
Soziale Systeme müssen Macht ausbilden, um handlungsfähig zu sein. Wie auch immer Organisationen strukturiert sind, gestalten sie damit die relevanten Umwelten, in denen entschieden wird. Am Ende handeln und entscheiden jedoch die Menschen im sozialen Kontakt. Aber was treibt uns tief in unserem Inneren an, wenn es um Macht und Entscheidungen geht? Wir betrachten die Wechselwirkungen zwischen dem psychischen und dem sozialen System – zwischen Innen und Außen.
Das psychodynamische Modell der Rangdynamik des Wiener Gruppendynamikers Raoul Schindler lässt uns hineinblicken, wie Macht in Beziehungen entsteht. Es beginnt damit, dass wir nach Sinn und Ordnung suchen – und dass es immer wieder einzelne Menschen sind, die uns Wirklichkeit überzeugend deuten. Erst durch diese Gefolgschaft entsteht Macht. Wer dieser Deutung folgt, folgt tendenziell auch im Handeln – wer nicht, neigt zu Widerstand. Damit stört er/sie die Gefolgschaft der Anderen und riskiert deren Ablehnung – oder die Anderen folgen ihm/ihr, und die Bewegungsrichtung ändert sich.
Wir stellen das Modell der Rangdynamik vor und wagen uns aktionsforscherisch ins Feld. Das heißt, wir untersuchen in unserem Workshop gemeinsam mit den Teilnehmenden, wie Zustimmung und Zwang im Hier und Jetzt der Gruppe entstehen. Im Gruppenerleben wird deutlich, wie Alpha, Gamma und Omega im Inneren sowie im sozialen Kontakt wirken.
Was nehmen die Teilnehmenden mit?
Patrizia Tonin
Zur Person:
Patrizia Tonin ist Gruppendynamikerin (ÖAGG) und ist als Organisationsberaterin, Supervisorin, Coach und Trainerin in Österreich, Frankreich und Italien tätig. Sie ist Vorsitzende der Österreichischen Vereinigung für Supervision und Coaching (ÖVS).
Studierte Kommunikationswissenschafterin (UNI Wien) mit beruflicher Erfahrung als Redakteurin im Österreichischen Rund- funk, als Kommunikationsmanagerin und Pressesprecherin in internationalen Konzernen.
Kontakt:
office@tonincommunications.com
Website:
http://www.tonincommunications.com
Claudia Laschalt
Zur Person:
Agile Coach und Scrum Master, systemische Organisationsberaterin, Gruppendynamikerin, Supervisorin und Coach mit Fokus auf Teams.
Gelernte Wirtschaftsinformatikerin, Controllerin mit vielen Jahren in internationalen Konzernen.
Kontakt:
claudia@laschalt.at
Dr. Claus Faber
Zur Person:
Claus Faber ist Gruppendynamiker (ÖAGG), Organisationsberater (SFU Wien, osb-i u.a.), Supervisor, Trainer und Coach in Wien. Schreibt, denkt und handelt seit zehn Jahren mit Schwer- punkt für NPOs, soziale Organisationen und Institutionen mit politischem Schwerpunkt.
Studierter Wirtschaftswissenschafter (WU Wien), langjähriger Journalist und Campaigner für NGOs und Arbeitnehmer:innen-Organisationen. Gründer von coachesforfuture.org, einem Netzwerk zur ehrenamtlichen Beratung der Klimabewegung.
Kontakt:
office@clausfaber.net
Website:
https://clausfaber.net
Thomas Killer
Eigene Macht- und Marginalisierungsanteile im Unternehmenskontext zu erkennen und zu akzeptieren hat einen großen Einfluss darauf, wie sich ein Unternehmen entwickelt und welche Entscheidungen es trifft. Daher ist es bedeutsam, sich bewusst zu machen, wie Macht und Marginalisierung in Unternehmen funktionieren und welche Anteile man selbst in diesem Kontext wahrnimmt.
Die Norm in Organisationen ist noch immer durch dominante Strukturen geprägt. Sie erfordert von Mitarbeiter*innen marginalisierter Gruppen eine ständige Anpassung an ein vorherrschendes Machtgefüge, das meist von den dominanten Gruppen in der Organisation vorgegeben und reproduziert wird.
Der Workshop soll aufzeigen und spürbar machen, wie dominante Machtstrukturen Verdrängungen und Diskriminierung auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen reproduzieren und begünstigt. Das Ziel des Workshops ist es, gemeinsam mit den Teilnehmerinnen einen Lern- und Austauschraum zu schaffen, in dem durch selbstreflexive Prozesse der Teilnehmerinnen Machtstrukturen erklärbar und somit sichtbar und erlebbar gemacht werden. Der Workshop soll darüber hinaus aufzeigen, welche Auswirkungen Marginalisierung auf soziale Systeme (bspw. Organisationen) haben können.
Nach einer kurzen fachlichen Einführung in das Thema haben die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, durch selbstreflexive Prozesse ein Gefühl dafür zu bekommen, in welchen Bereichen sie in ihrem sozialen System, ohne es bewusst wahrzunehmen, Macht und Privilegien vorfinden und in welchen Bereichen sie diese ggf. nicht genießen. Dabei geht es nicht darum mögliche Privilegien abzuwerten, sondern vielmehr einen Raum zu schaffen, diese wahrzunehmen, um somit ein Gefühl zu entwickeln, was es bedeuten kann, nicht Teil einer dominanten Macht- / Unternehmensstruktur zu sein.
Zur Person:
Thomas Killer hat an der Hochschule Ravensburg Weingarten Soziale Arbeit studiert und an der Kempten Business School einen Master in Organisationsberatung und Coaching absolviert. Er ist ausgebildeter Systemischer Berater und selbständiger Führungskräfte Coach. Als Gründer von BE!LONGING Consulting, einer ganzheitlichen DE&I Strategie- und Managementberatung, gilt er als einer der führenden Experten im Bereich DE&I mit dem Schwerpunkt Belonging in Deutschland.
Kontakt:
info@belonging-consulting.de
Tim Steigert
Selbstorganisation und Agilität befähigen: Gemeinsam schärfen wir das Problemverständnis, um Machtkämpfe in Unternehmen produktiv besprechbar zu machen
Viele Unternehmen versuchen Konzepte von Agilität und Selbstorganisation (in Teilbereichen) zu
etablieren, um ihre Reaktionsfähigkeit zu steigern sowie kundenzentrierter und leistungsfähiger zu agieren. Dadurch werden jedoch einzelne Herausforderungen von Unternehmen tendenziell eher verstärkt: Oft nehmen zum Beispiel die Machtkämpfe zu und es kommt – wie Stefan Kühl sagt – zur einer Dauerpolitisierung von internen Prozessen und in der Entscheidungsfindung.
Wir gehen also den folgenden Fragen nach:
Was sind eigentlich New Work und Macht, wie entstehen sie – und wie werden sie legitimiert? Gibt es in Bezug auf die Machtkämpfe Unterschiede, wenn sich ein ganzes Unternehmen selbstorganisiert aufstellt oder wenn dies nur in Teilbereichen geschieht? Welche grundsätzlichen Ideen gibt es für eine produktive Koexistenz der unterschiedlichen Systeme?
Gemeinsam erarbeiten wir im Rahmen dieses Workshops ein anschlussfähiges Verständnis für die Konzepte von New Work und Macht, um so den Blick auf das Wesentliche zu schärfen:
Das eigentliche Problem.
Zur Person:
Tim Steigert ist Transformations-Begleiter mit breit gestreutem Erfahrungsschatz in den Bereichen Technologie, Strategie und Psychologie. Fokussiert auf die Arbeit mit Menschen, um Wandel und Transformation in volatilen Zeiten nachhaltig sinnvoll zu gestalten – inspiriert von Themen, die bewegen, von Politik bis Philosophie. Ich arbeite als Redner, Mentor & Begleiter – und bin dabei stetig am Lernen.
Kontakt:
Kopplung formaler Macht an eine Position in der Hierarchie war früher passend.
Um in dynamischen Märkten zu bestehen, braucht es andere Ansätze.
Dynamische Märkte erfordern Führungssysteme, welche sich flexibel den sich verändernden Kontextbedingungen anpassen. Dies bedingt, dass formale Macht nicht mehr statisch verteilt, sondern ebenso dynamisch mit den Erfordernissen beweglich bleibt. Formale Macht, so die Idee, soll direkt mit der Wertschöpfung gekoppelt werden.
Ein einfacher Zugang, um über die Verteilung von Macht zu sprechen ist die Methode Delegation Poker, welche die Teilnehmenden in diesem Workshop kennen lernen. Während der konkreten Anwendung erleben und diskutieren wir gemeinsam, was die Methode mit uns macht und wozu sie in der eigenen Organisation eingesetzt werden kann. Teilnehmende können eigene Cases einbringen, welche wir unter Anwendung von Delegation Poker besprechen.
Für die folgenden Thematiken eignet sich Delegation Poker:
Serge Bärtschi
Zur Person:
Serge Bärtschi arbeitet bei der Schweizerischen Post in der Organisationsentwicklung, ist Objective-Lead «Neue Organisationsformen» sowie Mitglied des Kernteams der «Agilen Befähigungslandschaft». Er berät und begleitet Menschen und Organisationen auf dem Weg in die Agilität und/oder Selbstorganisation. Seine Passion ist das Ermöglichen von flexiblem und wirkungsvollem Arbeiten mit Spass.
Kontakt:
serge.baertschi.2@post.ch
Website:
https://www.linkedin.com/in/sergebaertschi/
Zuzana Dérer
Zur Person:
Zuzana Dérer arbeitet bei der Schweizerischen Post in der Organisationsentwicklung, ist Objective-Lead «Neue Arbeitswelten» sowie Mitglied des Kernteams «Kultur von morgen». Sie durchbricht gerne alte Muster, entwickelt Kulturimpulse und bekommt hin und wieder einen Mutanfall. Speakerin zu Kultur- und New Work Themen.
Kontakt:
zuzana.derer@post.ch
Lukas Walser
Das bessere Argument zählt! Oder ist es doch der Chef, der entscheidet? Oder sind eher diejenigen im Vorteil, welche die informellen Spielregeln kennen?
Entscheidungen sind organisationale Phänomene, welche in den letzten Jahren deutlich prominenter in Publikationen und Diskursen behandelt wurden. Manche fordern, dass sich selbstorganisierte, möglichst heterarchische und autoritätsarme Arbeitsformen, positiv auf die Entscheidungsgüte auswirken. Andere wiederum appellieren für den Einsatz von fachspezifischen Entscheidungstools, um Informationen zu generieren, strukturieren und Entscheidungen einzuleiten. Eine dritte Gruppe fordert, dass bei kollektiven Entscheidungsprozessen das Hauptaugenmerk auf sozial-kommunikative Prozesse gelegt werden soll.
In diesem Workshop werden wir uns mit diesen drei Logiken der Entscheidungsfindung beschäftigen: Im Rahmen der fachlichen Logik wird versucht Entscheidungen mittels fachspezifischen Wissensquellen und Verfahren herbeizuführen. Diese Logik wird auch als Sachlogik bezeichnet. In einer organisationalen Logik wird Entscheidungen entlang von Entscheidungsprämissen (Programme, Personal, Kommunikationswege) herbeigeführt. Diese Logik wird als Struktur-Logik bezeichnet. Die Prozess-Logik wiederum berücksichtig die meist kaum offensichtlichen sozialen und kommunikativen Prozesse innerhalb des Kollektivs.
Aus jeder dieser Logiken kann Macht gewonnen werden. Jede dieser Logiken steht in einem wechselseitigen Abhängigkeitsverhältnis zu den jeweils anderen beiden. Jede dieser Logiken kann sich in Anlehnung an Becker sowohl ermächtigend, als auch restringierend auf die jeweils anderen Logiken auswirken.
Im Rahmen dieses Workshops werden wir uns nach einem kurzen theoretischen Input mit Hilfe Vespers Einflussmatrix an die daraus ergebenden Machthierarchien herantasten.
Zur Person:
Lukas Walser ist Wissenschaftlicher Assistent im Institut Sozialplanung, Organisationaler Wandel und Stadtentwicklung an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW und Supervisor. Arbeitsschwerpunkte: Organisationaler Wandel, Organisations- und Gruppendynamik. Gegenwärtig beschäftigt er sich leidenschaftlich mit Entscheidungsprozessen, insbesondere mit Formen der kollektiven Entscheidungsfindung. Studium in Sozialer Arbeit, Master – Schwerpunkt Soziale Innovation.
Kontakt:
lukas.walser@fhnw.ch
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