Die Changetagung 2016

Führung unter Ungewissheit – das Ende organisationaler Rationalität?

Fragestellung

  1. Wie und wo wird «Führung unter Ungewissheit» in Organisationsabläufen und im Handeln der Verantwortlichen spürbar und sichtbar?

  2. Welche Lösungen können wir – Personen und Organisationen – entwickeln, um den Ungewissheiten und Ambivalenzen gerecht(er) zu werden und zugleich den strukturellen Kontext einzubeziehen?

  3. Wie radikal wird sich die Art und Weise von Kooperation und Partizipation in Organisationen verändern?

Unser Fokus:

«Führen unter Ungewissheit» bedeutet für uns, die Differenz zwischen Wissen und Nicht-Wissen in den Blick zu nehmen. Die handlungsrelevante Rolle von rationalem Wissen, Gewissheit und die Möglichkeit der Kontrolle haben sich relativiert. Als absolut gesetzte Rationalitätskriterien weichen auf und gleichzeitig gewinnen bislang nicht gewürdigte Wissensformen wie Intuition und subjektives Erfahrungswissen an Bedeutung.

Damit unterliegt auch das Führungsverständnis einer Veränderung: Wo es nichts mehr zu rationalisieren gibt, kann der Sinn von Führung nicht mehr allein in der Effizienzsteigerung liegen. Stattdessen geht es darum, (1) organisationale Anschlussfähigkeit sicherzustellen, um auf Veränderungen flexibler zu reagieren, und es gilt (2), die Arbeitsprozesse und die Organisation so zu ändern, dass Kreativität freigesetzt wird und Innovationen geschaffen werden können.

Dies zu erreichen ist sowohl ein organisationales als auch ein personales Thema. Weder ist die Führungskraft noch sind organisationale Strukturen allein in der Lage, die notwendige Komplexität abzubilden, um in einer global vernetzten Welt anschlussfähig zu bleiben.

Unseres Erachtens kann auf Komplexität nur mit Komplexität reagiert werden, daher laufen alle Vereinfachungen Gefahr, dass man vielleicht rational «richtig» agiert, aber zugleich viel Wichtiges übersieht.

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