Die Changetagung 2012

Macht und Status in Gruppen und Organisationen

Wo immer die Macht auftaucht, droht sie uns zugleich zu korrumpieren. Selten ist der Machtbegriff positiv besetzt; zu schnell bringen wir ihn mit Herrschaft und Gewalt, mit Machtmissbrauch, Machtergreifung und Machtapparat in Verbindung. Die ursprünglich gleichwertigen Bedeutungen des Könnens, Vermögens und der Einflussnahme erscheinen bedeutungslos.

Ist dem so?

– Macht die Macht immer einsam, weil sie uns zwangsläufig korrumpiert?
– Sind Selbststeuerung und Selbstmanagement Konzepte zur Machtverschleierung?
– Gibt es typisch weibliche bzw. männliche Machtspiele?
– Bringt uns Konkurrenz weiter als Kooperation und Empathie?
– Ist Wissen nach wie vor Macht oder macht Nichtwissen auch nichts?

Unser Fokus:

Macht braucht Konstanz, über die sich ihr Einfluss planen lässt. Status bedeutet, innerhalb eines Rangsystems hohe oder niedrige, mehr oder weniger einflussreiche, angesehene oder belanglose Positionen zu bekleiden. Die Geschwindigkeit, mit der sich grundlegende Veränderungen durch Wirtschaft und Gesellschaft ziehen, ist enorm: Die eine Reform ist noch nicht umgesetzt, da wird die nächste schon entschieden. Menschen erleben sich als getrieben vom ständigen Veränderungsdruck und sehen ihre individuellen Einflussmöglichkeiten schwinden. Wer heute nicht weiss, in welcher Abteilung er morgen welche Arbeit hat, bei dem breiten sich rasch Gefühle von Passivität und Ohnmacht aus. Wie können wir machtvoll sein, wenn Unternehmen und Staaten die Kontrolle über ihre Kommunikation verlieren, Autokraten die Kontrolle über ihr Land und Mitarbeitende die Kontrolle über ihre Arbeit? Höchste Zeit, Macht zum Thema zu machen, weil es so leicht geworden ist, sich ohnmächtig zu fühlen und sich darin einzurichten!

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